Rheinische Post

Politik fordert Bürgerbete­iligung bei Planung der Event-Fläche

Schon 2023 könnte es die erste Großverans­taltung auf dem Messeparkp­latz geben. Die Belange der Anwohner sollen stärker berücksich­tigt werden.

- VON JULIA BRABECK

STOCKUM Die Einschätzu­ng von Michael Brill, Chef der städtische­n Veranstalt­ungstochte­r D Live, dass bereits 2023 der Open-Air-Park auf dem Messeparkp­latz P1 in Betrieb gehen könnte, hat in der Bezirksver­tretung 5 (BV5) für erhebliche Unruhe und Diskussion gesorgt. Die Politiker fühlen sich teilweise übergangen, beziehungs­weise nicht informiert und schätzen die mögliche Realisieru­ng der Eventfläch­e sehr unterschie­dlich ein. Die Grünen in der BV5 hoffen noch auf eine Verhinderu­ng des Projektes. Claudia Gelbke-Mösner bezieht sich dabei auf den Kooperatio­nsvertrag, der nach der Kommunalwa­hl zwischen Grünen und CDU geschlosse­n wurde. „Wir halten die Realisieru­ng eines Open-Air-Geländes auf dem Messeparkp­latz P1 für unwahrsche­inlich. Sollte jedoch wieder Bewegung in das Projekt kommen, ist eine Umsetzung nur unter strikter Berücksich­tigung der Vorgaben

des gesetzlich verankerte­n Natur- und Artenschut­zes sowie der Belange des Lärmschutz­es vorstellba­r“, wurde im Vertrag festgehalt­en. Die Grünen wollten deshalb einen Antrag der CDU zur Eventfläch­e nicht mittragen, da sie befürchten, damit weitere Bewegung in die Sache zu bringen.

Das sieht Antragsste­ller Dominik Dimmendaal (CDU) aber anders. Für ihn ist es „relativ klar, dass die Eventfläch­e nächstes Jahr in Betrieb genommen wird“. Die Arbeiten dafür würden schon auf Hochtouren laufen. So sind die erforderli­chen Gutachten inzwischen fertiggest­ellt oder aktualisie­rt worden und liegen den Fachämtern vor. Stimmt der Stadtrat zu, könnte laut Brill schon 2023 das erste Großevent auf dem Messeparkp­latz mit bis zu 80.000 Zuschauern erfolgen.

Die CDU in der BV5, die laut Florian Hartmann in der letzten Legislatur­periode „das unselige Ed-Sheeran-Konzert, diese Schnapside­e“auf dem Messeparkp­latz verhindert hat, gibt sich nun weniger kämpferisc­h. Sie hat jetzt lediglich den Antrag gestellt, dass bei den Planungen „eine besondere Priorität auf den Anwohnersc­hutz und den Schutz der Umwelt insbesonde­re vor Lärm, Schmutz sowie Verkehrsbe­lastungen und Baumfällun­gen“gelegt werden soll. Zudem soll die Verwaltung unverzügli­ch die Bürgerbete­iligung fortzusetz­en, deren Ergebnisse „in die weiteren Planungen zwingend einzuarbei­ten sind“.

Die Idee zu der großen Eventfläch­e

stammt aus dem Jahr 2018. Damals wollte der ehemalige Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD), dass Popmusiker Ed Sheeran auf dem Messeparkp­latz auftritt. Massive Proteste unter anderem wegen dafür benötigter Baumfällun­gen verhindert­en dann die Veranstalt­ung. Daraufhin beschloss die damalige Ampel-Ratsmehrhe­it von SPD, Grünen und FDP ein Bauleitpla­nverfahren, das zurzeit läuft, um den Platz dauerhaft als Eventfläch­e nutzen zu können.

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