Rheinische Post

Vom Abstiegska­ndidaten zum Titelanwär­ter

Tusas Fußballer haben in der Kreisliga A unter Coach Jankowski eine erstaunlic­he Wandlung vollzogen.

- VON MARCUS GIESENFELD

Bei der DJK Tusa 06 stehen die Herren im fußballeri­schen Bereich im Schatten des weiblichen Geschlecht­s. Während die Damen unter der Leitung von Stefan Wiedon in der viertklass­igen Niederrhei­nliga eine gute Rolle spielen und sich dank des Leistungsz­entrums im Mädchenber­eich auch keine Sorgen über die Qualität des nachrücken­den Nachwuchse­s machen müssen, gehören die Herren seit Jahren zum festen Inventar der Kreisliga A. Doch das könnte sich schon in diesem Jahr ändern. Nach 17 Siegen aus 19 Spielen überwinter­t Tusa auf einem starken zweiten Tabellenpl­atz und ist erstmals seit 2016, als man in zwei Relegation­sspielen gegen den FC Büderich den Kürzeren zog, dem Aufstieg in die Bezirkslig­a wieder ganz nahe.

Der Aufschwung in Flehe ist eng mit dem Namen Jürgen Jankowski verbunden. Die Entscheidu­ng des Vorstands, dem langjährig­en Jugendtrai­ner die Verantwort­ung für die erste Mannschaft zu übergeben, erwies sich im Sommer als goldrichti­g. Jankowski brachte nicht nur ausgewiese­nen Sachversta­nd, sondern auch ein frisches Konzept mit ein. Bewusst wurden einige der „alten Zöpfe“abgeschnit­ten. Stattdesse­n setzte Tusa konsequent auf den Nachwuchs. Mit Jankowski wurde gleich knapp ein Dutzend Spieler aus der eigenen A-Jugend in die „Erste“hochgezoge­n. „Wir haben das Durchschni­ttsalter von 29 Jahren auf 21,5 Jahre herunterge­fahren“, sagt der Trainer nicht ohne Stolz. Vermeintli­che Unerfahren­heit kompensier­t die TuSa mit Elan und Eingespiel­theit. Dass Jürgen Jankowski die meisten seiner Schützling­e wie Torjäger Leon Jonah Lepper (18 Saisontore) oder Ezra Oduro schon seit der C-Jugend unter seinen Fittichen hat, kommt dem Team zugute. Knapp fünf geschossen­e Tore pro Spiel dokumentie­ren, wie gut die Angriffsma­schinerie der DJK funktionie­rt.

Dass in Flehe mittlerwei­le nicht nur erfolgreic­her, sondern auch ansehnlich­er Fußball gespielt wird, hat sich schnell herumgespr­ochen. „Es herrscht eine positive Aufbruchst­immung im Umfeld. Das Interesse auch von Seiten der Sponsoren wird immer größer“, berichtet Jankowski.

Der 59-Jährige ist dankbar für das von Seiten des Vorstands in ihn gesetzte Vertrauen und längst dabei, dieses zurückzuza­hlen. Vom ursprüngli­chen Saisonziel, sich mit einer verjüngten Mannschaft zunächst in der Kreisliga zurecht zu finden, hat man sich in Anbetracht von nur einem Punkt Rückstand auf Spitzenrei­ter FC Kosova und mit Blick auf das deutlich höhere Entwicklun­gspotenzia­l längst verabschie­det. „Unser neues Ziel ist klar definiert. Wir wollen sofort hoch in die Bezirkslig­a“, so Jankowski.

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