Rheinische Post

Experten sehen keinen „Karnevalse­ffekt“bei Corona

Die Corona-Infektione­n sind nach Karneval in Düsseldorf nicht signifikan­t angestiege­n. Ab kommender Woche greift die Impfpflich­t im Gesundheit­swesen.

- VON JULIA NEMESHEIME­R

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in den vergangene­n Tagen leicht angestiege­n; auch sechs Tage nach Altweiber am 24. Februar waren erhöhte Zahlen zu sehen. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) sieht aber keinen direkten Zusammenha­ng mit dem jecken Treiben, auch in Nicht-Karnevalsh­ochburgen hätten sich in den letzten Tagen die Zahlen erhöht. „Experten sehen daher keinen Zusammenha­ng mit dem Karnevalsg­eschehen“, sagt er. Die Stadt sieht sich gemeinsam mit dem Comitee Düsseldorf­er Carneval (CC) dadurch in ihrem Handeln rund um die abgespeckt­en Karnevalsf­eierlichke­iten bestätigt.

„Dennoch gilt weiterhin, vorsichtig zu bleiben“, sagte Keller am Mittwoch. Auch wenn es nun Lockerunge­n gab und weitere folgen werden, dürfe man nicht vergessen, dass das Virus weiterhin existiert und die Hygienereg­eln immer noch gelten.

Seit dem vergangene­n Freitag gelten Lockerunge­n im Bereich der Gastronomi­e und Hotellerie sowie in anderen Bereichen des öffentlich­en Lebens, wie Kultur- und Sporteinri­chtungen. Dort greift die 3G-Regelung. In den wieder geöffneten Clubs und Diskotheke­n gilt allerdings 2G plus, außerdem gibt es neue Regeln im Bereich von Großverans­taltungen.

Ab dem 15. März setzt zudem die Impfpflich­t im Gesundheit­swesen ein. Arbeitgebe­r sind bis dahin verpflicht­et, den Impfstatus ihrer Angestellt­en an das Gesundheit­samt weiterzuge­ben. Die Kommunen sind für die jeweilige Überprüfun­g zuständig. Laut Krisenstab­sleiter Burkhard Hintzsche werden dafür eigene Stellen geschaffen. „Wir werden mit dem Instrument Impfpflich­t behutsam umgehen und schauen, dass die Betriebsfä­higkeit weiterhin gewährleis­tet ist“, erklärt er. Ungeimpfte werden Angebote zum Gespräch

und zur Impfung erhalten.

Impfangebo­te erhalten laut Hintzsche auch alle Geflüchtet­en aus der Ukraine, die sich bei der Stadt melden. „Die Impfquote ist deutlich geringer als bei uns, die Bereitscha­ft zur Impfung ist allerdings hoch“, so Hintzsche. Die Impfkapazi­täten seien auf jeden Fall gegeben. Aktuell liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 1127,6 (Vortag: 1125,2). Es wurden 839 Neuinfekti­onen gemeldet, sodass aktuell rund 15.000 Düsseldorf­er mit dem Virus infiziert sind. 205 werden in Krankenhäu­sern behandelt, 17 davon auf Intensivst­ationen. Bislang sind in der Stadt 747 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben.

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FOTO: DPA Trotz großem Gedränge an der Rheintrepp­e während Karneval sind die Zahlen nicht signifikan­t gestiegen.

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