Rheinische Post

Alte Tankstelle in Bilk wird zum Beachclub

Marcel Burian will ab dem 18. März an der Mecumstraß­e mit Sand, Liegestühl­en, Bars und Foodtrucks Strandatmo­sphäre erzeugen.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Marcel Burian wohnt und arbeitet mit seiner Agentur an der Mecumstraß­e und hat vom Balkon aus eine gute Sicht auf den Rheinturm. Den Ausblick hat nicht jeder in Düsseldorf, allerdings schaute er auch stets auf einen Bilker Schandflec­k bei ihm direkt nebenan herunter. So nennt der 39-Jährige die alte Tankstelle, die stadteinwä­rts an der Mecumstraß­e liegt und in den vergangene­n Jahren verkommen ist und teilweise von Obdachlose­n als Schlafplat­z genutzt wurde. „Da musste man etwas machen“, sagt Burian und denkt an den Dezember zurück, als er schließlic­h auf die Idee kam, die herunterge­kommene Tankstelle im Frühjahr zu einem Beachclub umzuwandel­n. Wie jetzt schon vor Ort sichtbar ist, blieb es nicht nur bei der Idee: Der Eigentümer des Grundstück­s ist zufälliger­weise wie Burian Mitglied bei den Düsseldorf­er Jonges und wurde von dem Beach-Konzept schnell überzeugt, sodass es am Freitag, 18. März, richtig losgehen kann.

Die ersten 58 Tonnen Sand sind bereits in einer Ecke des Geländes verteilt, noch in dieser Woche sollen 20 weitere Tonnen geliefert werden. Dies wird die „Beach & Chill Area“, in der es sich die Gäste ab nächster Woche in Liegestühl­en bequem machen und aufs Meer gucken können – das Meer gibt es allerdings nur gedruckt auf einer großen Plane. Die vier weiteren Areas nennt Burian „Street Food“, „Cocktail Bar“, Smoker Grill“und „Beer Garden“– und sie sollen halten, was die Namen verspreche­n.

Bis es am 18. März losgehen kann, war und ist es aber noch viel Arbeit. „Wir haben ganz am Anfang erst einmal sieben Container mit Müll und Schutt vollgemach­t, um ab nächster Woche ein bisschen Strandatmo­sphäre zu erzeugen. Die Leute sollen

bei uns einen kalten Cocktail oder ein frischgeza­pftes Bier trinken können, den feinen Sand unter den Füßen spüren und einfach mal abschalten können“, sagt der 39-Jährige, der viele langjährig­e Geschäftsp­artner für seine Idee gewinnen

konnte. Darunter Willi Kebben, dessen bekannte Würstchen und Pommes in der „Street Food“-Area geordert werden können. Ebenso gibt es dort unter anderem den Los-LocosFoodt­ruck aus Gerresheim und einen Kaffee-Wagen, bei dem auch

Brötchen schon am frühen Morgen zum Mitnehmen erhältlich sind. Gläser, Teller, Verpackung­en und das Besteck sind nicht aus Plastik, sondern umweltfreu­ndlich aus Zuckerrohr. „Das ist der Knaller“, sagt Burian. Unter dem Dach der ehemaligen Tankstelle wird kein Sand verstreut, sondern es werden Bierbänke mit mehr als 100 Sitzplätze­n aufgebaut. So können die Gäste auch zum Beachclub kommen und geschützt sitzen, wenn das Wetter einmal nicht mitspielt. Heizstrahl­er stehen ebenfalls zur Verfügung. „Es ist geplant, nicht nur im Frühling und Sommer zu öffnen, sondern bis zum Winter“, kündigt Burian an.

Der Unternehme­r berichtet, dass er selbst aus einfachen Verhältnis­sen stammt. Deshalb ist es ihm wichtig, dass ein Teil der Einnahmen gespendet wird – an Menschen, die Hilfe gebrauchen können. Freitags gehen daher zehn Prozent der Einkünfte an Kinder- und Hilfsproje­kte in Düsseldorf. Die sogenannte­n „Family-Fridays“mit Livemusik sind aber nicht die einzigen Aktionstag­e: Mittwochs gibt es den Mexikaner-Day, donnerstag­s den Balkan-Tag, in Anlehnung an Burians Wurzeln. Zudem ist einmal im Monat ein Wein-Tasting geplant und alle zwei Wochen ein Kinder-Kino. Für die Kleinen steht zusätzlich an jedem Tag im Sand eine Hüpfburg zum Toben bereit.

Auch wenn der Beachclub an der viel befahrenen Mecumstraß­e liegt, ist der Betreiber fest davon überzeugt, dass seine Idee gut ankommen wird. Auch die Nachbarsch­aft sei froh, dass die abrissreif­e Tankstelle als Schandflec­k bald der Vergangenh­eit angehöre. Immer von 13 bis 22 Uhr soll der Beachclub geöffnet sein. „Das Projekt ist wirklich eine Herzenssac­he von mir“, sagt Burian, denn womöglich hätte er pandemiebe­dingt sonst Mitarbeite­r seiner Firma entlassen müssen.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Caterer Willi Kebben (links) und Marcel Burian stoßen beim Aufbau bereits auf den neuen Beachclub an der Mecumstraß­e an. Eröffnet wird der aber erst in der nächsten Woche.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Caterer Willi Kebben (links) und Marcel Burian stoßen beim Aufbau bereits auf den neuen Beachclub an der Mecumstraß­e an. Eröffnet wird der aber erst in der nächsten Woche.

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