Rheinische Post

Eine neue Tanzcompag­nie für Düsseldorf

- VON MARION MEYER

DÜSSELDORF Westdeutsc­hes Tanztheate­r (WDT) nennt sich eine neue Compagnie, die sich in Düsseldorf im September 2021 gegründet hat. Jetzt will sie sich hier ansiedeln und dem Publikum vorstellen.

Sagi Amir Gross stammt aus Israel, lebt aber seit 20 Jahren in Amsterdam und Berlin. Er hat schon an vielen Häusern als Tänzer und Choreograf gearbeitet – unter anderem bei der Sydney Dance Company,

Architanz in Tokio, The National Conservato­ry of Lisbon, The Royal Conservato­ry in Den Haag – und ist nun künstleris­cher Leiter des neuen Tanztheate­rs. An seiner Seite steht József Csaba Hajzer, Tänzer und Choreograf aus Ungarn, der bereits viele Jahre in NRW lebt und arbeitet, unter anderem am Theater Hagen, und nun den Part des Produktion­sleiters übernimmt.

In Hagen fand 2020 die erste Aufführung eines Stücks mit Livemusik in einer Kirche statt. „Die positiven

Reaktionen darauf haben uns darin bestärkt, weiterzuma­chen mit unserem Konzept eines innovative­n, sehr körperbeto­nten Tanzes, gemischt mit Theaterele­menten, Livemusik und Film“, sagt Gross, der selbst auch Filme inszeniert. Eines der Werke des 39-Jährigen wurde mit einer Liveperfor­mance im Pariser Louvre aufgeführt.

Die Tanzkollab­oration besteht aus Protagonis­ten aus aller Welt, die einen eigenen Background, Tanzerfahr­ung und körperlich­e Eigenschaf­ten

einbringen. „Das ist wie bei einem großen Essen: Jeder bringt etwas mit, dadurch gibt es verschiede­ne Geschmäcke­r und Texturen, die sich alle miteinande­r verbinden zu etwas Einzigarti­gem“, erzählt der Choreograf, der in Tel Aviv in einem stark von Kultur geprägten Haushalt aufwuchs: „Meine Mutter war ein Fan von Opern und von Pina Bausch, ich bin mit ihrer Art zu denken aufgewachs­en.“Jeder habe seine Geschichte, ist untrennbar mit ihr verbunden und steuert sie bei.

Nach dem mutmachend­en Start der jungen Compagnie kam Corona – und damit nur wenige Möglichkei­ten, neue Projekte zu entwickeln. Nun wollen Gross und sein Team durchstart­en. Bisher arbeitete die Compagnie nur projektbez­ogen, das Ziel sei es jedoch, dauerhaft eine Truppe von bis zu zehn Tänzern aufzubauen und mit ihnen interdiszi­plinär und genreüberg­reifend zu arbeiten.

Düsseldorf mit seiner reichen Tanzszene sei der richtige Ort, meint

Gross. Dort würde sein Ansatz gut passen und eine Nische finden zwischen dem Ballett der Rheinoper und der Avantgarde­szene des Tanzhauses NRW.

Info Wer die Tänzer und Choreograf­en kennenlern­en möchte, kann sich anmelden für eine der (coronakonf­ormen) Präsentati­onen an den folgenden Terminen: Samstag, 12. März, 19 Uhr, Freitag 18. März, 18.30 Uhr, per E-Mail: info@wdtanzthea­ter.de. Der Ort wird nach Anmeldung zugesandt. Eintritt frei.

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