Rheinische Post

Groetjes uit Amsterdam

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EUnser Autor verbringt ein Auslandsse­mester in den Niederland­en. Er erzählt vom Studienall­tag in Amsterdam, von vielen neuen Eindrücken und spannenden Begegnunge­n.

in kleines Boot treibt auf dem in der Sonne glitzernde­n Wasser. Durch das geöffnete Fenster ist leise Radiomusik zu hören. Nach den letzten recht regnerisch­en Wochen genießen nun viele die Sonne vor den hübschen Cafés. Suchend schaue ich umher und gucke nach einem freien Platz, um mein Fahrrad abzustelle­n. Das mag zwar noch nach Rheinprome­nade klingen, doch tatsächlic­h schließe ich gerade mein Fahrrad an einer der kleinen Brücken ab, die über die vielen Amsterdame­r Grachten führt. Entlang des Kanals schaukeln die typischen Hausboote und manchmal liegt ein leicht süßlicher Geruch von Cannabis in der Luft. Es sind wenig Autos zu sehen, denn in dieser Stadt ist man immer mit dem Fahrrad unterwegs.

Seit nun über einem Monat wohne ich für mein Auslandsse­mester in den Niederland­en, genauer gesagt in Diemen, knapp 20 Minuten Fahrradweg vom Amsterdame­r

Zentrum entfernt. Eigenes Zimmer, eigenes Bad, die Küche teile ich mir mit einem Niederländ­er, einer Engländeri­n und zwei Spanierinn­en. In meinem Wohnheim leben vor allem internatio­nale und Erasmus-Studierend­e. So hat man zwar relativ wenig Kontakt zu den „Locals“, also den Einheimisc­hen, dafür aber einen Einblick in viele andere Kulturen, lernt täglich interessan­te Menschen kennen und hofft, dass man sich irgendwie die vielen Namen merken kann.

Gesprochen wird Englisch, genauso wie in der Uni. Die „Universite­it van Amsterdam“teilt sich auf in den naturwisse­nschaftlic­hen Campus, der sich mit seinen Laboren und Hörsälen im Osten der Stadt befindet, und den Universitä­tsgebäuden der Geistes- und Sozialwiss­enschaften, die sich über das historisch­e Stadtzentr­um verteilen.

Ein Semester ist hier in drei Unterblöck­e aufgeteilt, die jeweils zwei Monate andauern und zwischen denen die Prüfungen und Hausarbeit­en abgegeben werden müssen. So hat man nicht wie in Deutschlan­d Kurse, die sich über das gesamte Semester erstrecken, sondern in jedem Block zwei bis drei Seminare sehr intensiv. Dann muss man sich im nächsten Block wieder auf völlig neue Themen einstellen.

Trotzdem findet sich natürlich Zeit, auch die vielen Museen zu entdecken und lange Abende und Nächte am Rembrandtp­lein zu verbringen. Hier sind die vielen Bars und Clubs der Stadt, die endlich geöffnet haben und in denen nun wieder viele Studierend­e tanzen und feiern. Oder man trifft sich in den Wohnheimkü­chen und kocht und trinkt sich durch die verschiede­nen Heimatländ­er der anderen Austauschs­tudierende­n.

Es gibt noch viel zu erleben und ich freue mich schon sehr auf die intensiven nächsten fünf Monate.

Tot ziens!

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FOTO: KLOMP Studiert aktuell in Amsterdam: Sebastian Klomp.

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