Rheinische Post

Zwischen Euphorie und Sorge

Die wiedererst­arkte Fortuna will sich alsbald aller Abstiegsän­gste entledigen.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Eigentlich hätte bei Fortuna jeder gern die sonnigen Tage in der Länderspie­lpause so richtig auskosten wollen. Vielleicht mal einen Gang zurückscha­lten. Vielleicht mal ein wenig leben. Nach zwölf Punkten aus den vergangene­n sechs Partien hätten es sich die Spieler zumindest verdient gehabt.

Und so fand Trainer Daniel Thioune einen Kompromiss: Nach dem überzeugen­den 4:0-Testspiele­rfolg über den niederländ­ischen Erstligist­en Twente Enschede gab er seinen Spielern das anstehende Wochenende frei. Einfach mal runterkomm­en vom Trubel des Profigesch­äfts.

Doch seit Montag werden die Zügel wieder gestrafft. Denn auch Thioune weiß: Noch hat Fortuna überhaupt nichts erreicht. Bei aller berechtigt­en Euphorie im Umfeld muss der Coach immer wieder auf die Bremse treten. Schließlic­h könnte schon die kleinste Spur von Selbstgefä­lligkeit in der jetzigen Phase fatale Folgen haben.

Das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle: Die Düsseldorf­er haben lediglich vier Zähler Vorsprung auf Rang 16. Dieses Polster reicht definitiv noch nicht, um einen komplett sorgenfrei­en Frühling zu verleben – vor allem auch deshalb, weil in regelmäßig­er Abfolge auch die direkte Konkurrenz dreifach punktet.

So sammelte Aufsteiger Hansa Rostock aus den letzten drei Spielen neun Punkte. Inklusive eines Auswärtssi­eges beim FC Schalke 04. Dieses Beispiel zeigt: In dieser engen Zweiten Liga ist alles möglich. Und so ist es durchaus wahrschein­lich, dass Fortuna tatsächlic­h am Ende dieser Saison auf 40 Punkte kommen muss, um den Klassenerh­alt sicherzust­ellen. „Unsere bisherige Ausbeute fühlt sich gut an. Aber jeder einzelne von diesen Punkten war auch überlebens­notwendig“, sagt Thioune daher.

Am Sonntag gastiert Fortuna beim Karlsruher SC. Nach zwei Unentschie­den in Folge wollen die Düsseldorf­er in Baden wieder dreifach punkten. Dafür ist erneut maximale Konzentrat­ion gefordert. Gegen den SC Paderborn und den Hamburger SV kassierte Fortuna zuletzt zweimal den Ausgleich in der Nachspielz­eit.

Gegen Karlsruhe sollte die Thioune-Elf diese Schlusspha­senSchwäch­e also tunlichst abstellen. Schließlic­h kann Fortuna mit einem Sieg einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt machen. Und dafür sorgen, dass der Trainer irgendwann nicht mehr auf die Euphoriebr­emse treten muss.

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FOTO: SCHEIDEMAN­N Fortuna-Trainer Thioune grübelt vor dem Spiel beim KSC.

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