Zwischen Euphorie und Sorge
Die wiedererstarkte Fortuna will sich alsbald aller Abstiegsängste entledigen.
Eigentlich hätte bei Fortuna jeder gern die sonnigen Tage in der Länderspielpause so richtig auskosten wollen. Vielleicht mal einen Gang zurückschalten. Vielleicht mal ein wenig leben. Nach zwölf Punkten aus den vergangenen sechs Partien hätten es sich die Spieler zumindest verdient gehabt.
Und so fand Trainer Daniel Thioune einen Kompromiss: Nach dem überzeugenden 4:0-Testspielerfolg über den niederländischen Erstligisten Twente Enschede gab er seinen Spielern das anstehende Wochenende frei. Einfach mal runterkommen vom Trubel des Profigeschäfts.
Doch seit Montag werden die Zügel wieder gestrafft. Denn auch Thioune weiß: Noch hat Fortuna überhaupt nichts erreicht. Bei aller berechtigten Euphorie im Umfeld muss der Coach immer wieder auf die Bremse treten. Schließlich könnte schon die kleinste Spur von Selbstgefälligkeit in der jetzigen Phase fatale Folgen haben.
Das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle: Die Düsseldorfer haben lediglich vier Zähler Vorsprung auf Rang 16. Dieses Polster reicht definitiv noch nicht, um einen komplett sorgenfreien Frühling zu verleben – vor allem auch deshalb, weil in regelmäßiger Abfolge auch die direkte Konkurrenz dreifach punktet.
So sammelte Aufsteiger Hansa Rostock aus den letzten drei Spielen neun Punkte. Inklusive eines Auswärtssieges beim FC Schalke 04. Dieses Beispiel zeigt: In dieser engen Zweiten Liga ist alles möglich. Und so ist es durchaus wahrscheinlich, dass Fortuna tatsächlich am Ende dieser Saison auf 40 Punkte kommen muss, um den Klassenerhalt sicherzustellen. „Unsere bisherige Ausbeute fühlt sich gut an. Aber jeder einzelne von diesen Punkten war auch überlebensnotwendig“, sagt Thioune daher.
Am Sonntag gastiert Fortuna beim Karlsruher SC. Nach zwei Unentschieden in Folge wollen die Düsseldorfer in Baden wieder dreifach punkten. Dafür ist erneut maximale Konzentration gefordert. Gegen den SC Paderborn und den Hamburger SV kassierte Fortuna zuletzt zweimal den Ausgleich in der Nachspielzeit.
Gegen Karlsruhe sollte die Thioune-Elf diese SchlussphasenSchwäche also tunlichst abstellen. Schließlich kann Fortuna mit einem Sieg einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Und dafür sorgen, dass der Trainer irgendwann nicht mehr auf die Euphoriebremse treten muss.