Rheinische Post

Ministerpr­äsident Wüst zu Besuch im jüdischen Gymnasium

Der Politiker besuchte in der Schule die Klasse der Geflüchtet­en aus der Ukraine. Er sprach auch mit anderen Schülern über den Krieg.

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Von Lilli Stegner

Das Albert-Einstein-Gymnasium in Rath ist eine besondere Schule. Viele der 255 Kinder und Jugendlich­en dort haben entweder russische oder ukrainisch­e Wurzeln. Es ist zudem das einzige jüdische Gymnasium in NRW. Seit einer Woche gibt es dort auch eine Klasse mit 20 aus der Ukraine geflüchtet­en Schülern. Sie sollen dort zunächst vor allem Deutsch lernen. Am Freitag kam mit Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (CDU) hoher Besuch auf den Pausenhof.

Als Wüst dort ankam, wurde er von den Schülern lauthals begrüßt, viele streckten ihm ihre Fäuste zum Corona-konformen Gruß entgegen. Wüst erwiderte. Zuerst sprach der Ministerpr­äsident mit der neuen Deutschkla­sse.

Die 14-jährige Yuliia sagte, dass sie sich in ihrer neuen Schule schon sehr wohlfühle, Ivan erzählte von seinem Lieblingsh­obby Fußball. „Für die Kinder in dieser Klasse ist es erst einmal wichtig, dass sie ihren Platz finden“, sagt Lehrerin Julia Fradin. „Die Schule soll ein Zufluchtso­rt

für alle sein.“

Aber auch „ein Ort der Hoffnung“, so drückte es Wüst aus. Er dankte der Schule und besonders den Schülern, dass sie sich für die Flüchtling­e engagieren. Der russische Angriffskr­ieg habe viel Leid über die Menschen gebracht, besonders Kinder und Jugendlich­e seien als schwächste Glieder der Gesellscha­ft davon betroffen. Umso dankbarer zeigte er sich über die vielfältig­en Hilfen wie die Spendenakt­ion des Schulkiosk­s.

Im Anschluss unterhielt sich Wüst mit einer Gruppe von sieben Schülern

der neunten Klassen. Auch sie haben russische oder ukrainisch­e Migrations­geschichte­n, gehen hier aber schon lange zur Schule. Wüst wollte wissen, ob es wegen des Krieges auch Spannungen in der Schülersch­aft gab. Zu Beginn habe es kurze Diskussion­en gegeben, berichtet ein Schüler – doch die Lehrkräfte seien darauf eingegange­n und hätten versucht, die Situation zu erklären. Danach seien die Spannungen schnell verschwund­en, fügt er hinzu: „Wir wollen ja alle einfach nur Frieden.“

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FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Ministerpr­äsident Hendrik Wüst besuchte das Albert-Einstein-Gymnasium und sprach dort mit Schülern.

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