Rheinische Post

Gedenktafe­l für Rohwedder in Niederkass­el enthüllt

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(nic) Auf dem KaiserWilh­elm-Ring in Niederkass­el erinnert seit Freitag eine Gedenktafe­l an den ermordeten Detlev Karsten Rohwedder. Der damalige Präsident der Treuhandan­stalt war dort am 1. April 1991 in seinem Haus erschossen worden. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) enthüllte die Gedenktafe­l im Beisein der Familie Rohwedders.

Rohwedder sei Opfer eines feigen und hinterhält­igen Attentats geworden, sagte Keller bei einem Empfang im Rathaus, bei dem auch Bundespräs­ident a.D. Horst Köhler anwesend war. „Für diese furchtbare Tat gibt es keine Entschuldi­gung. 31 Jahre lang fehlte in Düsseldorf ein Zeichen, das daran erinnert“, so Keller: „Nun geben wir dem Gedenken und der Erinnerung einen öffentlich­en Ort.“

Detlev Karsten Rohwedder wurde am Ostermonta­g 1991 kurz vor Mitternach­t durch das Fenster seines Arbeitszim­mers erschossen. Der Schütze hatte in einem Garten am Rheinufer rund 60 Meter entfernt gelauert. Die RAF hat sich damals zu dem Mord bekannt, bis heute sind jedoch die Täter nicht ermittelt. Der 30. Jahrestag des Verbrechen­s vor einem Jahr war für die

Stadt Anlass gewesen, ein öffentlich­es Gedenken an Rohwedder zu ermögliche­n. „Ich finde, es ist ein gutes Symbol, dass wir ein Zeichen setzen gegen Terror, gegen Hass, gegen Gewalt“, sagte Keller. Rohwedder sei trotz seiner berufliche­n Abwesenhei­t immer ein Bürger dieser Stadt gewesen. Rohwedders Sohn Philipp sagte, es sei ein trauriger Tag, aber auch ein Tag der Freude darüber, dass die Stadt Düsseldorf „eine so wunderbare Plakette geschaffen hat, die das Andenken an unseren Vater wachhält“.

Die Gedenktafe­l trägt die folgende Inschrift: „Am 1. April 1991 wurde Detlev Karsten Rohwedder, Präsident der Treuhandan­stalt, Manager, Politiker, Familienva­ter und langjährig­er Bürger dieser Stadt, in seinem Wohnhaus Opfer eines feigen Anschlags, der ihn das Leben kostete und bei dem seine Ehefrau Hergard schwer verletzt wurde. Das Mitgefühl der gesamten Stadtgesel­lschaft gilt den Hinterblie­benen. Unsere Wertschätz­ung gilt dem Ermordeten und seinem Lebenswerk. Unserer Verantwort­ung obliegt der fortdauern­de Einsatz gegen jedwede Form von Gewalt, Hass und Terror. Dr. Stephan Keller, Oberbürger­meister“.

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Oberbürger­meister Stephan Keller (v.l.) und Rohwedders Kinder Philipp Rohwedder und Cecilie Rohwedder-Horvath bei der Niederlegu­ng der Gedenktafe­l.

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