Der Krieg in der Ukraine schürt die Angst
Ich habe solche Angst“, sagt eine junge Frau, deren Großeltern als Flüchtlinge nach Düsseldorf kamen. „Der Krieg in der Ukraine erschüttert mich. Und ich denke immer: Genau das hat meine Oma gemeint, wenn sie von Fliegeralarm und Bunkern erzählte.“
Laut neuester Allensbach-Umfrage ist die junge Frau mit ihren Gefühlen nicht allein. 62 Pozent der Bundesbürger befürchten, dass die Lage weltweit immer unberechenbarer wird. 21 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Krieg und militärische Auseinandersetzungen bedroht. Natürlich ist es völlig normal, in dieser Situation Angst zu haben. Die Berichte
vom Krieg schüren die Angst vor Kontrollverlust. Es passiert etwas, was wir nicht beeinflussen können. Und dabei sind die vielen Filmaufnahmen besonders wirkmächtig. Unser Körper reagiert auf die Bilderflut so als seien wir mitten in der Katastrophe.
Um die Angst zu reduzieren, ist es wichtig, die Informationsflut zu beschränken. Wir sollten uns klar machen: das, worauf wir unsere Konzentration lenken, bestimmt, wie wir fühlen. Wenn unsere Angst zu groß wird, ist es wichtig, dass wir darüber reden. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Deshalb tat es mir in den letzten Tagen sehr gut, gemeinsam mit anderen zu demonstrieren oder Gottesdienste zu feiern. Bleiben Sie mit Ihren Sorgen nicht allein. Gerade in Zeiten der Angst ist es gut, Befürchtungen, aber auch Hoffnungen miteinander zu teilen. Reden hilft. Wer liebe Menschen an seiner Seite weiß, kommt unbeschadeter durch schwere Krisen, sagen wissenschaftliche Studien.
Doch manchmal ist niemand zum Reden da. Dann spreche ich mit Gott. Mir tut es gut, im Gebet meinem Gott mein Leid zu klagen. Mitunter bin ich aber so erschüttert, dass ich keine eigenen Worte finde. Dann nehme ich meine Bibel zur Hand und lese darin Sätze wie diesen: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“(Joh 16,3).
Und dann spüre ich, dass egal was passiert, ich nie tiefer fallen kann als in Gottes bergende Hände. Reden mit Gott hilft. Probieren Sie es aus.