Die Revolution frisst ihre Kinder
Im Sommer 1979, nach dem Sturz des Schahs und der Gründung der „Islamischen Republik“im Iran, verlässt Beate (Katrin Röver) mit ihrer Tochter Sarah (Luzie Nadjafi) die DDR und folgt ihrem Mann Omid (Reza Brojerdi), der nach 16 Jahren Exil wieder heimkehren kann. Beate muss sich in einem fremden Land zurechtfinden, eine neue Sprache lernen, ihre Tochter erziehen. Sie will sich, selbstbewusst wie sie ist, in ihrem neuen Umfeld behaupten und ihr Leben – so gut es geht – nach eigenen Vorstellungen gestalten. Das gelingt ihr auch in der ersten Zeit gut.
Bald jedoch wird ihr schönes, neues Leben vom gewaltsamen Wandel im Land überschattet. Die politische Situation ändert sich radikal: Das Leben der Menschen, insbesondere das der Frauen und Mädchen, wird stark eingeschränkt; eine religiöskonservative Kleiderordnung wird eingeführt, die auch für Beate und sogar für Sarah gilt. Universitäten werden geschlossen, Beate kann dort nicht mehr arbeiten. Hunderte Zeitungen werden einfach verboten, Omid muss plötzlich untertauchen, um sich vor dem Übergriff der Revolutionswächter zu schützen. Trotzdem bleiben er und seine kommunistischen Parteigenossen der Revolution treu, was Beate nicht nachvollziehen kann.
„Die Revolution frisst ihre Kinder“heißt es in Anlehnung an die französische Revolution. Der Film „Morgen sind wir frei“von Regisseur und Drehbuchautor Hossein Pourseifi ist die dramatische Geschichte einer Frau, welche die historische Wahrhaftigkeit dieses Zitats auf schmerzlichste Art und Weise erfahren muss.
Morgen sind wir frei, 23.35 Uhr, ARD