VfL Bochum trennt sich von Trainer Reis
BOCHUM (dpa) Die einstige Musterehe zwischen dem VfL Bochum und Thomas Reis ist geschieden. Nach einem historischen Fehlstart in die Saison war selbst der Bonus des Fußball-Lehrers als Aufstiegsheld aufgebraucht. Aus Sorge um den bedenklichen Zustand des Teams, das beim 1:3 im Kellerduell mit dem FC Schalke 04 am Samstag die sechste Niederlage in Serie hinnehmen musste, zog die Vereinsführung am Montag einen Schlussstrich. „Wir müssen dringend Lösungen finden, die sportlich sehr schwierige Situation zu verbessern und zugleich Themen, die darauf negativen Einfluss haben, auszublenden“, kommentierte der neue Sportchef Patrick Fabian die Trennung.
Der VfL will nun zeitnah die Nachfolge regeln. Zunächst übernimmt der bisherige Trainer der Bochumer A-Jugend, Heiko Butscher. Er dürfte auch am Sonntag gegen Köln auf der Bank sitzen. „Heiko Butscher hat sich bereit erklärt, das Team bis auf weiteres interimsweise zu übernehmen. Zugleich arbeiten wir daran, die Nachfolge auf der Cheftrainerposition zu regeln“, sagte Fabian.
Das Aus für den ehemaligen VfLProfi Reis (1995 bis 2003) sorgt beim Revierklub für ein Beben. Schließlich genoss der im September 2019 verpflichtete Chefcoach sowohl bei den Fans als auch den Profis einen hohen Stellenwert. Die Rückkehr in die Bundesliga vor zwei Jahren und die starke vergangene Saison als Aufsteiger waren eng mit dem Namen des 48 Jahre alten FußballLehrers verbunden, der den VfL als Tabellen-17. der Zweiten FußballBundesliga übernommen hatte.
Dass der VfL als erst dritter Klub der Bundesliga-Historie nach sechs Spielen noch immer ohne Punkt ist und mit 4:18-Toren zudem für eine historische Negativmarke sorgte, nahm Reis jedoch nahezu alle Argumente. Zudem trugen Medienberichte, wonach der einstige Bundesliga-Profi in diesem Sommer mit einem Wechsel zum FC Schalke geliebäugelt haben soll, zu weiteren Spannungen zwischen Vereinsspitze und Trainer bei.