Lions-Club Altstadt mit ungewöhnlich starker Frauenquote
ALTSTADT (mgö) Die Geschichte der Lions ist gut 100 Jahre alt. In Düsseldorf aber wurden die ersten Clubs erst 1951 gegründet. Die Aufnahme erster weiblicher Mitglieder 1987 wird als historisch festgehalten. Heute gehören Frauen einfach dazu. Sie bringen Ideen, Energie und Talente in die Organisation ein. Das weiß auch Christoph Sardemann. Der Chefarzt des Fachzentrums für Endoprothetik der Schön Klinik gehört seit 2017 dem 2015 gegründeten Lions-Club Düsseldorf-Altstadt an und hat seit Juli das Amt des Präsidenten inne. Mit dieser Amtsübernahme hat er Astrid Seidel abgelöst.
Sie war es, die sich intensiv für weibliche Mitglieder stark machte. So gelang es ihr, während der einjährigen Präsidentschaft vier neue Mitglieder zu gewinnen: „Drei davon sind weiblich.“Damit gehören diesem Lions-Club insgesamt 22 Mitglieder an – davon sind neun Frauen. Zwei weitere Frauen werden bald aufgenommen, dann steigt der Anteil auf elf. „Ich finde, dass wir eine starke Frauenquote haben, und das macht uns stolz.“
Das sieht auch Sardemann so: „Unsere Frauenquote konnte sich schon immer sehen lassen. Aber jetzt ist sie noch besser geworden.“Denn die Frauen mit Berufsbildern wie Hochschuldozentin, Germanistin,
Juristin oder Steuerberaterin bringen sich stark in das Clubleben und auch die Projekte ein. Dem aktuellen Präsidenten ist es wichtig, dass der Lions-Club attraktiv bleibt und sich verjüngt. Die Maschinenbauerin Katharina Westenberg beispielsweise ist 30 Jahre alt und damit jüngstes Mitglied des Lions-Clubs Düsseldorf-Altstadt.
Sardemann erklärt, dass das Clubleben allgemein schwieriger wird: „Die Bereitschaft, sich gemeinnützig zu engagieren, nimmt ab. Das bekommen alle Vereine zu spüren.“Andererseits wird es auch durch die politische und wirtschaftliche Lage immer schwieriger, an Spendengelder
heranzukommen. Deshalb gehen die Lions-Club-Mitglieder auch auf Trödelmärkte oder beteiligen sich an clubinternen karitativen Aktionen wie Wein- oder Biertastings: „Während der Pandemie haben wir uns während der Verkostung per Zoom verbunden. Dabei kamen einige Euros zusammen.“
Der Präsident will die laufenden Projekte unterstützen, aber außerdem neue anregen: „Bisher waren Kinder der Schwerpunkt. Ich möchte das aber auf Senioren ausdehnen.“Deshalb wird sich Mitte September im Rahmen eines Clubabends das Projekt „Herzwerk“vorstellen.