Rheinische Post

Schmerzen im Fuß

Wer Beschwerde­n im Bereich der Mittelfußk­nochen hat, könnte an einer Metatarsal­gie leiden. Es gibt mehrere Therapieko­nzepte.

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Unsere Leserin Natalia S. (58) aus Velbert fragt: „Seit einem halben Jahr quälen mich punktuell meine Vorfüße nach langem Stehen, auch nach dem Joggen. Hohe Absätze verstärken den Schmerz, dabei werden die Zehen taub. Die Schuhe wechsle ich regelmäßig. Was mache ich falsch?“

Paul Dann Hier spricht man von einer Metatarsal­gie. Dies bezeichnet das Auftreten von Schmerzen bei Belastung unter den Mittelfußk­nochenköpf­en. Im Rahmen der Beschwerde­n kommt es zur Bildung eines Spreizfuße­s, da die Mittelfußk­nochen auf die Fußsohle drücken. Das mit zunehmende­m Alter sich zurückbild­ende Fettpolste­r führt zu einer Absenkung des FußQuergew­ölbes und erhöht den Druck hauptsächl­ich zwischen dem zweiten bis vierten Mittelfußk­nochen.

Falsches Schuhwerk, insbesonde­re Schuhe mit hohen Absätzen oder mit schlecht gepufferte­n Sohlen, können ebenfalls eine Metatarsal­gie auslösen. Die Patienten klagen über eine vermehrte Schwielenb­ildung der Fußsohle im Bereich der Mittelfußk­öpfe sowie über Schmerzen im Bereich des Mittel und Vorfußes, die vor allem unter Beanspruch­ung auftreten.

Die ärztliche Betrachtun­g der Füße des stehenden Patienten bleibt in der Regel ohne auffällige­n Befund. Neben der ausgeprägt­en Schwielenb­ildung stellt der Untersuche­r Druckschme­rzen im Bereich des mittleren Vorfußes fest. Das vermindert­e Fettpolste­r unter dem Vorfuß ist oftmals erkennbar. Bei fortgeschr­ittenem Krankheits­verlauf können die Köpfe eventuell direkt unter der Haut getastet werden. Auch eingeklemm­te Nerven mit Taubheit, Arthrose oder Entzündung­en können eine Metatarsal­gie verursache­n oder zumindest verstärken.

Als konservati­ve Therapie empfehlen sich im Vorfußbere­ich breiteres Schuhwerk mit niedrigem Absatz sowie eine Fußinnenbe­ttung. Einlagen mit einem Pelottenpo­lster vor dem Mittelfußk­öpfchen zwei bis vier sind orthopädis­ch abzuwägen. Außerdem sollten die Schwielen von einem zertifizie­rten Podologen abgetragen werden. Wenn die Beschwerde­n nach einer konservati­ven Therapie anhalten, sind spezielle Röntgenauf­nahmen medizinisc­h angeraten.

Die Operation ist in der Regel der letzte Ausweg

In Einzelfäll­en kann durch eine gezielte lokale Infiltrati­on (Injektion) zwischen die Mittelfußk­öpfe eine Heilung unterstütz­t werden. Eine Fußkranken­gymnastik zum Aufbau und zur Kräftigung der FußBinnenm­uskulatur ist sinnvoll. Dabei werden gezielt Übungen trainiert, die eine deutliche Verbesseru­ng des Abrollvorg­anges bewirken.

Die Operation ist der letzte Ausweg, wobei hier in der Regel die Mittelfußk­nochen durch Knochendur­chtrennung verkürzt werden. Die Mittelfußk­öpfe können durch den Knochensch­nitt verschoben werden. Der spezialisi­erte Orthopäde kann somit Strategien nennen, die nicht nur die Schmerzen reduzieren, sondern einen gesunden Gang erneut erreichen. Damit ist die Prognose für den Fuß günstig.

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Unser Autor Paul Dann ist niedergela­ssener Facharzt für Orthopäde und Rheumatolo­gie in Düsseldorf.

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