Der Brei, der mal hart und mal weich ist
Als Kruschel Pudding probieren möchte, rutscht ihm der Löffel in die Schüssel und versinkt. So ein Pech. Weil er in der Zeitung von einer Masse gelesen hat, auf die man sogar mit einem Hammer hauen kann, probiert er aus, wie man sie herstellen kann und welche Eigenschaften sie hat.
Kruschel hat Pudding gekocht – eine ganz große Schüssel voll. „Ich kann es kaum erwarten, ihn zu probieren“, sagt er. Weil Kruschel nicht widerstehen kann. nimmt er einen Löffel, tunkt ihn in den Pudding und da passiert es: Der Löffel flutscht weg, landet im Pudding und versinkt darin. Da fällt ihm ein, dass er neulich in der Zeitung von einer Art Brei gelesen hat, auf den man mit einem Hammer hauen kann, ohne dass der Hammer eintaucht. „Ich probiere sofort aus, wie das mit dem Brei funktioniert“, sagt Kruschel.
Zuerst mischt er 300 Gramm Maisstärke und 200 Gramm Wasser in einer Schüssel. Dazu lässt er die Stärke nach und nach in das Wasser rieseln und rührt dabei gut um. Aber nicht zu schnell, sonst verbraucht er zu viel Kraft und kann am Ende den Brei gar nicht mehr umrühren. Wenn alles vermischt ist, kann Kruschel damit allerlei anstellen. Er taucht zum Beispiel einen Löffel langsam in den Brei. Oder er schlägt mit dem Löffel und einem Hammer fest auf die Masse. Dann versucht er, den Löffel schnell aus dem Brei herauszuziehen und beim nächsten Mal langsam. Und er testet, ob sich aus dem Brei eine Kugel formen lässt. Als nächstes lässt er eine Glasmurmel auf den Stärkebrei fallen. Als letzten Versuch füllt er einen kleinen Luftballon mit der Masse, knotet ihn gut zu und wirft ihn mit voller Kraft auf den Boden.
Was dabei passiert? Wenn er mit Kraft auf den Stärkebrei schlägt, ist der Brei ganz hart. Macht er das aber ganz langsam, dann gibt die Masse nach. Die Murmel und der Löffel versinken in dem Stärkebrei. Wenn man also viel Druck ausübt, wird der Brei hart. Lässt der Druck nach, zerfließt er wieder. Deshalb kann Kruschel aus dem Brei auch keine Kugel formen und ihn auchnicht festhalten.
Das liegt an den Bestandteilen des Stärkebreis. Die Maisstärke löst sich im Wasser nicht auf. Das Gemisch verhält sich also mal wie eine Flüssigkeit und mal wie ein fester Stoff. Das ist so, weil normalerweise rund um die einzelnen Stärkekörner Wasser ist. Das Wasser zwischen den Körnern ist so eine Art Schmiermittel. Die flutschigen Stärkekörner können leicht aneinander vorbeigleiten und der Brei ist zähflüssig. Wenn man aber auf den Brei drückt, wird das Wasser zwischen den Körnern weggedrückt. Und weil die Oberfläche der Stärkekörner sehr uneben ist, verhaken sich die Körnchen miteinander. Der Brei wird richtig fest.