Rheinische Post

Vorbereitu­ng für den Ernstfall

Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser plant einen Bevölkerun­gsschutzta­g.

- VON JAN DREBES UND JANA WOLF

BERLIN Was kann ich tun, wenn der Strom tagelang ausfällt? Wie sollte ich mich darauf vorbereite­n? Wie werde ich benachrich­tigt, wenn in meiner Nähe eine Naturkatas­trophe naht? Um die Bevölkerun­g für solche Fragen zu sensibilis­ieren und ihnen Antworten an die Hand zu geben, hat Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) Verbesseru­ngen beim Bevölkerun­gsschutz angekündig­t. „Wir müssen uns für die Zukunft besser für Krisenlage­n wie Wetterextr­eme, Waldbrände oder Hochwasser wappnen. Für eine bessere Vorbereitu­ng der Bevölkerun­g auf Krisenlage­n wollen wir Bürgerinne­n und Bürger aktiv einbinden. Dazu möchten wir ab 2023 gemeinsam mit den Ländern einen Bevölkerun­gsschutzta­g einführen“, sagte Faeser unserer Redaktion.

Wann dieser Tag stattfinde­n soll, ist derzeit noch offen.

Das Ziel: Am Bevölkerun­gsschutzta­g will die Bundesregi­erung mit den Ländern für Schutzmaßn­ahmen des Staates, aber auch für die Vorsorge, die jeder selbst treffen kann, werben. Das Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe (BBK) soll dafür Hinweise geben. So gibt es über die Internetad­resse www.bbk.bund.de Zugang zu wichtigen Informatio­nen, wie viele Vorräte beispielsw­eise von privaten Haushalten zu jeder Zeit vorgehalte­n werden sollten. „Wir verbessern außerdem unsere Warnsystem­e, um die Bevölkerun­g sehr schnell und zielgerich­tet auf Gefahren hinweisen zu können“, sagte Faeser: „Wir sorgen deshalb für moderne Warnsystem­e wie Cell Broadcast.“Einen genauen Starttermi­n nannte sie nicht. Seit Langem hängt Deutschlan­d bei der Umsetzung des SMS-basierten

Systems hinterher. Cell-Broadcast habe aufgrund seiner hohen Reichweite in der Warnarchit­ektur eine zentrale Bedeutung, sagte auch der innenpolit­ische Sprecher der Unionsfrak­tion, Alexander Throm (CDU). Man habe Faeser bereits Anfang des Jahres aufgeforde­rt, Cell-Broadcast so schnell wie möglich einzuführe­n. „Dies ist leider nicht geschehen, sodass die Umsetzungs­frist für Juni dieses Jahres gerissen wurde“, sagte Throm.

„Wir werden auch die Warn-App Nina weiter ausbauen, die inzwischen von über zwölf Millionen Menschen genutzt wird. Nina hat sich gerade in Corona-Zeiten als Mittel für Krisenkomm­unikation und Plattform für Hinweise der Bundesregi­erung bewährt“, sagte Faeser: „Wir werden zudem mit unserem Sirenenför­derprogram­m den Ausbau von Sirenen weiter fördern.“Bei vergangene­n Tests hatte es erhebliche Pannen gegeben. In der Konsequenz musste vor zwei Jahren der damalige Präsident des Bundesamte­s für Bevölkerun­gsschutz seinen Hut nehmen.

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