Rheinische Post

Noch mehr gute Jahre bei der Rente

Die Prognosen für 21 Millionen Menschen fällt trotz Krisen erst mal positiv aus.

- VON BASIL WEGENER

WÜRZBURG (dpa) Die 21 Millionen Rentnerinn­en und Rentner in Deutschlan­d können in den kommenden Jahren auf eine positive Finanzlage der Rentenkass­e hoffen – und somit auf steigende Bezüge. Die Deutsche Rentenvers­icherung Bund bekräftigt­e am Mittwoch, dass die Renten im kommenden Jahr um rund 3,5 Prozent in West- und um mehr als vier Prozent in Ostdeutsch­land steigen dürften. In Zeiten erhebliche­n Fachkräfte­mangels dürften hohe Beschäftig­tenzahlen und Einkommen auch in den Folgejahre­n der Hauptantri­eb von Wachstum bei den Renten sein.

„Natürlich freuen wir uns, dass sich das vergleichs­weise günstiger entwickelt hat, als letztes Jahr vorhergesa­gt“, sagte die Vorsitzend­e des Bundesvors­tands der Rentenvers­icherung, Anja Piel. In diesem Jahr liegen die Einnahmen der Rentenkass­e mit voraussich­tlich 356,8 Milliarden Euro um 2,1 Milliarden über den Ausgaben. Hauptgrund ist die positive Arbeitsmar­ktund Lohnentwic­klung, wobei der massive Einsatz von Kurzarbeit die Jobs in der Corona-Krise gesichert hat, wie Rentenpräs­identin Gundula

Roßbach erläuterte: „Wir haben einfach eine Rekordbesc­häftigung.“Roßbach betonte, dass die Steigerung der Einnahmen durch Pflichtbei­träge aus Beschäftig­ung mit plus 5,4 Prozent in diesem Jahr für die Rentenkass­e voraussich­tlich besonders deutlich ausfalle.

Auch für die kommenden Jahre gehen die offizielle­n Schätzunge­n von zunächst weiteren spürbaren Einnahmens­teigerunge­n der Rentenkass­e aus, wie Piel hervorhob. Unter dem Strich dürften die

Pflichtbei­träge an die Rentenkass­e aus Erwerbsarb­eit bis 2026 so um geschätzt 16,1 Prozent wachsen. Doch die Arbeitsmar­kt- und Lohnsituat­ion in Deutschlan­d ist nicht alles. „Hinzu kommt die erhöhte Sterblichk­eit (insbesonde­re in Folge der Corona-Pandemie) mit geringeren Rentenausg­aben“, heißt es in einem aktuellen Dokument der Regierung. Dies wirkt sich tendenziel­l dämpfend auf die Ausgaben der Rentenkass­e aus. Längerfris­tig wirke sich aber vor allem auch steigende Zuwanderun­g nach Deutschlan­d positiv aus, sagte Alexander Gunkel, Co-Vorstandsv­orsitzende­r der Rentenvers­icherung. Denn in Folge zahlten mehr Menschen in die Rentenkass­e ein. Heute kommen Frauen im Westen im Schnitt auf 809 Euro und Männer auf 1218 Euro Rente. Im Osten sind es 1070 Euro und 1141 Euro. Bis 2036 könnten die Renten – so die heutige Schätzung – um insgesamt knapp 43 Prozent steigen.

„Wir haben einfach eine Rekordbesc­häftigung“Gundula Roßbach Rentenpräs­identin

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