Start des 49-Euro-Tickets könnte sich verzögern
DÜSSELDORF Obwohl Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das neue 49EuroTicket am 1. Januar an den Start bringen will, wird es das Nachfolgeangebot für das NeunEuroTicket wohl erst im Februar oder März geben, weil auch auf Bundesebene noch einige Punkte geklärt werden müssen. Dies ist eines der Hauptergebnisse einer Anhörung von ÖPNVExperten im Verkehrsausschuss des Landtages. „Zum Starttag des DeutschlandTickets werden wir dann bereitstehen“, sagte Jose Luis Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbundes RheinRuhr ( VRR).
„Die Liquidität muss sichergestellt sein“, sagte Michael Vogel, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes RheinSieg (VRS). Und Hilmar von Lojewski, Beigeordneter beim Deutschen Städtetag, sagte, dass den Verkehrsunternehmen und ihren Eigentümern, also den Kommunen, viel höhere Defizite drohen, wenn für 49 Euro bundesweit alle Fahrten mit Bussen und Regionalbahnen abgedeckt sind. Bisher hätten die Einnahmen aus Abos und Einzeltickets rund zwei Drittel der Kosten im ÖPNV getragen, künftig müssten die staatlichen Zuschüsse den Löwenanteil der Einnahmen bringen.
Alle Experten befürchten, dass die von Bund und Ländern zugesagten drei Milliarden Euro an Zuschüssen für das neue Ticket auf Dauer nicht ausreichen. Von Lojewski machte darauf aufmerksam, dass Kunden nicht nur weniger für die meisten Abos zahlen. Sie könnten ihre Verträge auch jeden Monat kündigen, was die Kalkulation schwieriger mache. Umgekehrt sei mit vielen Neukunden zu rechnen, sagte NRWVerkehrsminister Oliver Krischer: „Der ÖPNV wird für Millionen Menschen attraktiver. Weil das Pendeln viel günstiger und einfacher wird, könnte dies eine revolutionäre Änderung bringen.“Er sagte, er sei anfangs skeptisch gegenüber dem NeunEuroTicket gewesen, als es im Sommer für drei Monate gestartet hatte.
Nachdem viele den ÖPNV nutzten, habe er umgedacht.