Waren Bauarbeiten die Ursache für das Fischsterben in der Düssel?
DÜSSELDORF (anbu) Nachdem am Samstag 23 verendete Fische aus der Inneren Nördlichen Düssel im Zoopark geborgen wurden, ist die Ursache weiter unklar. Eine Leserin, deren Name der Redaktion bekannt ist, wies darauf hin, dass die Todesursache damit zusammenhängen könne, dass dieser Teil der Düssel schon vor zwei Wochen kaum Wasser gehabt habe. Das hänge mit Arbeiten der Deutschen Bahn unterhalb der Bahngleise in Derendorf zusammen, wegen derer der Zufluss am Spaltwerk Heinrichstraße geschlossen werden musste.
Die Stadt bestätigt, dass die Arbeiten am Düker der Deutschen Bahn zwischen Mulvany- und Yorkstraße vom 21. Oktober bis 4. November stattfanden und der Zufluss dafür geschlossen wurde. Die Bauarbeiten am Düker seien abgeschlossen, sagt ein Sprecher. Und weiter: „Die Bauherrin hat hierzu mitgeteilt, dass die Arbeiten noch andauern, voraussichtlich bis Ende November. Jedoch können die Arbeiten nun ohne das Schließen der Inneren Nördlichen Düssel weitergehen.“Einen Termin vor Ort, bei dem technische Details und der Bauablauf geklärt wurden, habe es am 2. November gegeben.
Dass die Bauarbeiten zum Tod der Fische führten, könne nicht komplett ausgeschlossen werden, so der Sprecher der Stadt: „Bei der aktuellen Erkenntnislage wäre eine Kommentierung spekulativ. Dass der gestoppte Zufluss mitursächlich ist, kann derzeit aber auch nicht ausgeschlossen werden.“Zur Klärung der Todesursache wurden die Kadaver demnach zum „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper“in Krefeld transportiert.
Ein Test-Ergebnis auf das Koi-Herpes-Virus liege noch nicht vor. Eine Wasserprobe sei am Samstag nicht entnommen worden, da die Todesursache bereits mehrere Tage zurücklag: „Im Laufe der Tage ist Wasser in der Inneren Nördlichen Düssel zugeflossen und ein belastbarer
Rückschluss auf die Todesursache aufgrund einer Gewässerbeeinträchtigung ist hier nicht mehr möglich.“
Auf die Aussage der Leserin, dass mehrere Anwohner und Parkbesucher die Hinweise schon vor Samstag an die Stadt weitergaben, äußert sich der Sprecher so: „Im Fachamt, bei dem die Untere Fischereibehörde, die Untere Wasserbehörde, die Umweltalarmbereitschaft und auch der Verbraucherschutz angesiedelt ist, ist weder per Mail noch telefonisch eine Meldung über mehrere verendete Fische im Bereich des Zooparks eingegangen.“Bei der Feuerwehr sei erstmals am Samstag eine Meldung über verendete Fische eingegangen. Beim Stadtentwässerungsbetrieb seien keine Anrufe oder E-Mails dazu bekannt. Bei den routinemäßigen Kontrollen im betreffenden Gewässerabschnitt habe der Stadtentwässerungsbetrieb zwischen 21. Oktober und 4. November außer dem niedrigen Wasserstand keine Auffälligkeiten festgestellt.