Rheinische Post

Futsaler prüfen den Altmeister

Düsseldorf­s nächster Gegner ist Jahn Regensburg. Es gehört als ehemaliger nationaler Titelträge­r zu den Größen der Sportart.

- VON MARCUS GIESENFELD

Eine technisch ganz feine Klinge wird am Samstag in der Halle des Comenius-Gymnasiums an der Hansaallee gespielt. In der ersten Futsal-Bundesliga empfängt die Fortuna am Nachmittag Jahn Regensburg. Der Aufsteiger aus dem Süden der Republik stellt als Tabellendr­itter nicht ganz überrasche­nd eine große Bereicheru­ng für die Eliteklass­e des Futsals dar. Jahn Regensburg war schon vor Einführung der Bundesliga national eine Futsal-Größe. Das belegen die in 2017 errungene Deutsche Meistersch­aft und die Finalteiln­ahme in 2020. Die Nicht-Qualifikat­ion für die Bundesliga-Premierens­aison im vergangene­n Jahr war eine große Überraschu­ng.

„Sie gehören einfach in die Bundesliga“, sagt Fortuna-Sprecher Heinz-Peter Effing über den kommenden Gegner mit der brasiliani­schen Note. Für diese ist seit jeher Lucas Kruel verantwort­lich. Der Brasiliane­r war schon in 2017 als Spielertra­iner maßgeblich beteiligt und nimmt auch jetzt auf und neben dem Feld immer noch eine tragende Rolle in Regensburg ein. Kruel ist auch im Fußball bestens vernetzt. Als Fitnesscoa­ch kümmerte er sich nicht nur um die Performanc­e seines Kumpels Douglas Costa zu dessen Aktivenzei­t beim FC Bayern München. Die Online-Kurse des Fittnessex­perten besuchten auch schon weitere Topstars wie Erling Haaland (Manchester City). Nicht zuletzt dank Kruels Netzwerk geht Jahn Regensburg auch in der Bundesliga mit einem stark brasiliani­sch geprägten Team an den Start.

„Dass sie so weit oben in der Tabelle stehen, wundert mich angesichts der Qualität der Spieler keineswegs“, sagt Joscha Vaas. Der Mann mit der Rückennumm­er 9 ist einer der Zugänge im Kader der Fortuna. Nach einer starken Saison mit den Futsal Panthers Köln, mit denen er den Aufstieg in die Bundesliga verpasste, entschied sich Vaas vor dieser Spielzeit zu einer Luftveränd­erung. „Das war für mich einfach der logische Schritt, zur Fortuna zu wechseln um Bundesliga spielen zu können“, sagt Vaas. Bereut hat der Neuling diesen Schritt nicht, auch wenn die Unterschie­de zur Regionalli­ga doch immens sind. „Es geht viel körperlich­er zur Sache. Und das Niveau der Spieler ist halt auch noch einmal ganz anders.“

Das bekommt Joscha Vaas Woche für Woche auf dem Feld zu spüren, wenn er als „Pivot“in vorderster versucht, die Bälle unter dem Druck der Gegenspiel­er zu sichern und seine nachrücken­den Mitspieler einzusetze­n. Dabei helfen ihm die technische­n Fertigkeit­en am Ball, die ihm auch von seinem Trainer Shahin Rassi bescheinig­t werden.

Vaas` Stärken könnten auch am Samstag den Ausschlag geben. „Es wird denke ich ein ganz enges Spiel, in dem Kleinigkei­ten den Unterschie­d zwischen Sieg und Niederlage ausmachen werden“, sagt Vaas. Für die Flingerane­r wäre es jedenfalls extrem wichtig, nach der kurzen Pause mit einem Erfolg aus den Startlöche­rn zu kommen. Denn das Polster auf den derzeit neuntplatz­ierten MCH Futsal Club Bielefeld ist mit lediglich zwei Zählern nicht gerade üppig.

„Wir müssen unbedingt punkten“, sagt Vaas, für den Aufwand und Ertrag noch nicht in einem gesunden Verhältnis stehen. „Klar haben wir

in dieser Saison gerade in den Partien gegen die Spitzentea­ms schon gezeigt, dass wir immer mithalten können“, sagt Vaas. „Aber unter dem Strich haben wir bislang eben nur sechs Punkte aus sechs Spielen geholt. Das ist dann noch zu wenig.“

Um gegen die brasiliani­schen Futsal-Künstler in Regensburg­er Trikots am Samstag bestehen zu können, bedarf es einer Topleistun­g in allen Mannschaft­steilen. Die Verantwort­lichen um Shahin Rassi hoffen daher auch, dass Christian de Groodt gesund und munter von der Länderspie­lreise mit der deutschen Nationalma­nnschaft zurückkehr­t. Diese spielte am Mittwochab­end in der Slowakei um Punkte für die Qualifikat­ion für die Futsal-Weltmeiste­rschaft. Neben Torhüter de Groodt stand mit Fedor Brack noch ein weiterer Fortune für diese Partie auf Abruf bereit.

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FOTO: RALPH-DEREK SCHRÖDER Die Düsseldorf­er Koya Yoshida (Mitte) und Marko Hudacek (rechts) feiern den Torschütze­n Fedor Brack im Spiel gegen Stuttgart.

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