Rheinische Post

Lohausen hat die Wende geschafft

Nach schlechtem Start gab es zuletzt vier Siege in Folge. Nun geht es gegen den Ersten.

- VON MARCUS GIESENFELD

Niklas Macher ist so etwas wie der Lohausener SV in Person. Schon seit rund einem Vierteljah­rhundert schnürt der 28-Jährige für seinen LSV die Fußballsch­uhe. Die Gedanken an einen Klubwechse­l – hat es bei Macher noch nie gegeben. An der Treue zu seinem Verein wird sich vermutlich auch nichts mehr ändern. Zumal eine Spielzeit wie diese eher noch als Klebstoff zwischen Spieler und Klub wirken dürfte. „Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals schon einmal so einen Negativlau­f erlebt zu haben“, sagt Macher in Rückblick auf die sieben Niederlage­n in Serie, die Lohausen zwischen dem dritten und neunten Spieltag hinnehmen musste.

Während woanders wohl längst der Trainer entlassen worden wäre, suchten am Neusser Weg Mannschaft und Coach gemeinsam nach einem Ausweg aus der Krise. „Wir haben uns zusammenge­setzt und die Punkte auf den Tisch gebracht, an denen es gehapert hat“, sagt Macher. Die Aussprache verfehlte ihre Wirkung nicht. „Unsere Einstellun­g hat sich extrem gebessert. Der Biss im Training ist viel größer. Das wirkt sich dann auch auf den Wettkampf aus. Denn so wie du trainierst, spielst du eben auch“, erklärt Macher.

Der Lohn für den Fleiß ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Zuletzt fuhr der Lohausener SV auf seiner Achterbahn­fahrt gleich vier Siege in Folge ein und verließ damit auch die Abstiegsrä­nge. Sogar das gesicherte Tabellenmi­ttelfeld ist plötzlich schon wieder in Sichtweite.

Das ist auch die Sphäre, in der Niklas Macher sich und sein Team sieht. „Wir sind weder ein Anwärter für ganz oben noch ein Abstiegska­ndidat“, betont Macher, der als Kapitän eine zentrale Rolle im Kader von Torsten Schedler einnimmt. „Ich habe einen guten Draht sowohl zu den ganz jungen als auch den älteren Spielern im Team und bin daher, so denke ich, ein ganz gutes Bindeglied“, sagt Macher, der auf dem Platz lieber Taten als Worte sprechen lässt.

Auf die Fähigkeite­n der Lohausener

Identifika­tionsfigur wird es auch am Sonntag kommen. Dann gastiert die Schedler-Elf beim Spitzenrei­ter VfL Jüchen. „Das ist eine der spielstärk­sten Mannschaft­en der Liga. Und wie schon in der letzten Saison sicher einer der Topfavorit­en auf den Aufstieg“, sagt Macher über den Primus.

Doch zwölf Punkte aus den letzten vier Partien haben auch die Brust der LSV-Kicker wieder breiter werden lassen. „Wir sehen das als eine Art Bonusspiel an. Wir wissen, dass wir Jüchen an einem guten Tag ärgern können. Wir fahren schon da hin, um etwas Zählbares mit zurück zu nehmen“, so der Defensivma­nn, der in dieser Spielzeit auch schon ein Saisontor erzielt hat.

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FOTO: JERUSALEM Lohausens Niklas Macher (rechts) im Laufduell mit Pierre Crass vom TuS Gerresheim.

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