Junges Unternehmen setzt auf Ernährungstrend
Vollgepackt mit Nährstoffen und äußerst wohlschmeckend: Das sind Microgreens, die sich schon länger großer Beliebtheit erfreuen. „vollgepackt“heißt auch ein Düsseldorfer Start-up, das diese Gemüsepflänzchen auf Bio-Erde für Kunden aus Gastronomie und Einz
Junge, zarte Gemüse- und Kräuterpflanzen, die kurz bevor beziehungsweise kurz nachdem sie Laubblattstadium erreicht haben, geerntet werden, liegen voll im Trend. In diesem Stadium sind die kleinen Microgreens genannten Pflanzen vollgepackt mit Nährstoffen. Und eben dieser Eigenschaft verdankt das seit 2021 auf dem Areal Böhler in Düsseldorf beheimatete junge Unternehmen der Familie Christiaens seinen Namen: „vollgepackt“.
„Microgreens sind nicht nur die perfekte Ergänzung zu gesunder Ernährung, sie lassen sich auch schnell und mit wenig Aufwand erzeugen, denn mehr als Erde, Wasser, Samen und Licht braucht es dafür nicht“, erklärt Jörn Christiaens, der „vollgepackt“gemeinsam mit seiner Schwester Judith betreibt. Microgreens lassen sich in Salaten, Suppen oder Smoothies verwenden, und zwar keineswegs nur als Dekoration, sondern als intensive Geschmacksträger. In der gehobenen Gastronomie gehören sie als optische und geschmackliche Bereicherung von Gerichten längst vielerorts dazu. Wer seine Ernährung umstellen und weniger Fleisch, dafür aber mehr gesunde Produkte zu sich nehmen möchte, kommt an dem Gemüse im Miniformat kaum mehr vorbei.
Darüber hinaus spielt das Thema „Urban Farming“, also die Lebensmittelproduktion im städtischen Raum, eine immer größere Rolle – gute Gründe für den
Düsseldorfer Caterer Georg W. Broich, sich als Investor an „vollgepackt“zu beteiligen.
Begonnen haben Jörn und Judith Christiaens im ver
gangenen Jahr zunächst mit vier Sorten, nämlich Erbsen, Radieschen, Brokkoli und Rotkohl. Inzwischen gehören weitere Sorten zum Sortiment, darunter unter anderem Mais, Sonnenblumen, Borretsch und Rettich. Als einer von wenigen Anbietern baut das Unternehmen seine Microgreens auf BioErde an anstatt auf
Substraten wie Hanfoder Kokosmatten, die als Ersatz für Erde verwendet werden können. „Aus unserer Sicht sind Geschmack und Qualität der auf Erde angebauten Pflanzen besser“, erklärt Jörn Christiaens. Darüber hinaus werden durch Indoor Vertical Farming – hier ist der Anbau unabhängig von äußeren Be- dingungen – sowohl Was- ser als auch Anbaufläche gespart, Letzteres, weil die Pflänzchen eben in Regalen wachsen.
Geschäftskunden – aktuell rund 50 Gastronomie und Cateringbetriebe – bestellen am liebsten einen Mix aus bereits geernteten Pflänzchen, die in für die Kühlhäuser geeigneten GNMehrwegboxen geliefert werden. Nach der Ernte, so Christiaens, seien sie dann eine ganze Woche lang haltbar. Und wer selbst ernten möchte, bestellt sein eigenes „Feld“– die ausgesuchten Sorten werden angepflanzt und fertig für die Ernte ausgeliefert. Darüber hinaus gehören zum Kundenstamm inzwischen auch einige Einzelhändler – für sie bietet vollgepackt frisch geerntete und im Graspapierbeutel verpackte Microgreens zur Ergänzung
ihrer Obst und Gemüseabteilungen an. Kunden in der näheren Umgebung beliefern die Geschwister aktuell noch selbst, darüber hinaus arbeiten sie seit dem Frühjahr mit dem Delikatessenhändler Bos Food zusammen und können somit Kunden in ganz Deutschland innerhalb von 24 Stunden nach Bestellung mit erntefrischen Pflanzen versorgen.
Für die Zukunft haben die jungen Gründer bereits einige Pläne. So suchen sie aktuell nicht nur auf dem Areal Böhler einen größeren Standort, sondern wollen demnächst auch Mitarbeiter einstellen, die sie bei Aussaat, Ernte und Lieferung unterstützen. Und weil Nachhaltigkeit ihnen sehr wichtig ist, werden sie künftig auch ihre KompostErde selbst herstellen.