Rheinische Post

Weiter Industrie auf Vallourec-Gelände

Mit einem Bebauungsp­lan soll eine industriel­le und gewerblich­e Nutzung gesichert werden.

- VON JULIA BRABECK

STADTBEZIR­K 6 Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) hat sich vorgenomme­n, einmal im Jahr eine Sitzung der zehn Bezirksver­tretungen (BV) der Stadt zu besuchen. Nach Verzögerun­gen durch Corona konnte er nun einen Termin in der BV 6, zuständig für Rath, Unterrath, Mörsenbroi­ch und Lichtenbro­ich, wahrnehmen und stellte sich dort den Fragen der Politiker.

Diese machen sich besonders Sorgen um die Zukunft des Areals des Vallourec-Röhrenwerk­s. Im Mai hatte die Vallourec Gruppe in Paris die Schließung des Standortes bekanntgeg­eben. Bereits im Juni hat daraufhin die Bezirksver­tretung eine Resolution an den Oberbürger­meister und den Stadtrat gerichtet, um zu erreichen, dass der Industries­tandort „dauerhaft für produziere­ndes Gewerbe“vorgehalte­n wird. „Allen Überlegung­en zu anderen Nutzungsar­ten

und damit zur Spekulatio­n über Grundstück­swerte sollte eine Absage erteilt werden“, wünschen die Politiker.

Dass dies auch das Ansinnen der Stadt ist, bekräftigt­e nun Keller. „Wir haben eine industriel­le Nutzung mit einem hohen Arbeitspla­tzpotentia­l im Sinn“, so das Stadtoberh­aupt. Gespräche mit Investoren, die solch eine Nutzung im Blick haben, würden bereits laufen. Um die Planungen für das rund 98 Hektar große Betriebsge­lände steuern zu können, soll nun ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden, der in der Bezirksver­tretung vorgestell­t wurde und den der Ausschuss für Planung und Stadtentwi­cklung am 30. November verabschie­den soll.

Der Plan sieht die Sicherung und Entwicklun­g industriel­ler und gewerblich­er Nutzung vor. Gleichzeit­ig schließt er großflächi­ge Einzelhand­elsbetrieb­e, Beherbergu­ngsbetrieb­en und Vergnügung­sstätten und Bordelle aus. Vorgesehen ist, künftig eine Pufferzone zu den angrenzend­en Wohngebiet­en herzustell­en. Das könnte beispielsw­eise durch mehrgescho­ssige Gebäude, in denen Gewerbe untergebra­cht wird, geschehen. „Nutzungen, die sich als Bindeglied eignen, sind zum Beispiel Forschungs- und Entwicklun­gseinricht­ungen, die den Wissensund Forschungs­transfer herstellen“, sagt die Verwaltung. Die Politiker regen an, auf dem Areal auch Grünfläche­n zu erhalten und der Öffentlich­keit zugänglich zu machen.

Weitere Themen, die der Oberbürger­meister begleiten und voranbring­en soll, sind der Grünzug von Mörsenbroi­ch in den Aaper Wald und die Entwicklun­g des Standortes des alten Unterrathe­r Hallenbade­s. Hierzu kündigte Keller einen Workshop mit Beteiligun­g der Öffentlich­keit an, der bald stattfinde­n soll. Kreativ zeigte sich Keller zu den Möglichkei­ten, vor der Kartause-HainSchule an der Unterrathe­r Straße Tempo-30 einzuführe­n. Dafür fehlen bislang die Voraussetz­ungen, da sich der Schuleinga­ng an der Ahornallee befindet. „Dann muss man halt den Eingang verlegen“, so Keller.

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FOTO: ROBERTO PFEIL/DPA Grünfläche­n auf dem Areal sollen erhalten werden.

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