Borussia und Stumper peilen das Final Four an
Der 20-jährige Tischtennisspieler ist in starker Form. Mit seinem Team tritt er im Pokal in Fulda an.
Die Borussia macht innerhalb von fünf Tagen das Wettbewerbs-Triple voll. Nach dem 3:0 in der Tischtennis-Bundesliga über die TTF Liebherr Ochsenhausen und dem 3:1 in der Champions League gegen HB Ostrov Z.S. ( Tschechien) treten die Düsseldorfer am heutigen Freitag im nationalen Pokal beim TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell an. Um 19 Uhr geht es in der Hubtex-Arena (Washingtonallee 12) im Viertelfinale um den Einzug ins Final Four, bei dem die vier besten Teams der Saison am 8. Januar 2023 den neuen Pokalsieger ausspielen.
Klar ist, dass die Borussen, nachdem sie beim Final Four 2022 nicht als Sieger die Halle verlassen konnten, diese Kerbe auswetzen wollen. Dafür muss aber erst einmal das Duell mit dem Ligakonkurrenten siegreich gestaltet werden. Dafür hat der Rekordchampion (27 Pokalsiege) aber nur einen Versuch. „Es gibt kein Rückspiel und keine zweite Chance“, weiß Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Fulda brennt gegen uns. Wir haben im Play-off-Halbfinale der letzten Saison gesehen, wie
eng es in Fulda war. Wir müssen dort vom ersten Ball an hellwach sein. Und bei so einem Spiel ist es auch egal, ob man auf den Tabellenletzten trifft oder eine andere Mannschaft.“In der Vorschlussrunde der Meisterscahft 2021/22 hatten die Borussen erst nach einem 0:2-Rückstand die Wende geschafft und noch 3:2 gewonnen.
Damals war Dang Qiu derjenige, der an Position drei spielend die Nerven behielt und die Trendwende einläutete. Inzwischen ist der 26-Jährige zum Führungsspieler gereift. Qiu ist derzeit eher Kandidat für die Position eins.
An drei hat sich indes Kay Stumper etabliert. Der erst 20-Jährige hat vor kurzem bei der MannschaftsWM etablierte Spieler aus dem Team gedrängt und seine Nervenund Spielstärke bewiesen. Der Lohn: Die Vize-Weltmeisterschaft mit dem deutschen Team. Und auch in der Liga und der europäischen Königsklasse
hat der Zugang zuletzt seine Klasse bewiesen und alle seine sieben Begegnungen gewonnen. Dabei hat Stumper auch kritische Situationen erstaunlich entspannt überstanden. So wie bei seinem 3:2-Sieg im Liga-Spiel gegen Alvaro Robles (TTF Liebherr Ochsenhausen), wo es der Youngster unnötig spannend gemacht hat. „Kay hätte den Sack schon früher zumachen können, hat aber nicht den Kopf verloren nach dem 2:2-Ausgleich. Das hat mir sehr gut gefallen“, urteilte Heister.
Neben Qiu und Stumper kann der Cheftrainer auch auf Timo Boll und Anton Källberg zurückgreifen. Boll ist mit seiner Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten in der Weltspitze der Ruhepol des Teams. Källberg, eigentlich Sieggarant der vergangenen zwei Jahre, schwächelte zuletzt in der Champions League.
In Fulda warten nun unter anderem Abwehr-Ass Ruwen Filus, der ungestüme Franzose Alexandre Cassin sowie der starke junge deutsche Nationalspieler Fanbo Meng. Spitzenspieler ist weiter der Nigerianer Quadri Aruna, der derzeit die Nummer 15 der Weltrangliste ist. Dass die Hessen trotz der schlechten Tabellensituation Tischtennis spielen können, bewies zuletzt Ruwen Filus. Der Abwehrkünstler sicherte sich vor drei Wochen den Turniersieg beim World Tabletennis Contender in Almaty (Kasachstan). Im Finale bezwang er den Weltranglistenachten Lin Yun-Ju (Taiwan). Die Borussia ist also gewarnt.