Die Verlierer der Klimakrise
Die globale Erwärmung kostet den Eisbären seine Jagdgründe und damit auch seine Überlebensstrategie.
Eisbären jagen, indem sie an Löchern in der Eisdecke warten, bis eine Robbe zum Atmen auftaucht. Sie sind zwar ausgezeichnete Schwimmer und können an Land eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h erreichen, ohne Eis fällt ihre Jagd allerdings sehr dürftig aus. Ein ausgewachsener Eisbär muss zum Überleben im Monat etwa drei Robben fressen. Die immer länger werdende Hungerzeit im Sommer und die schwierige Jagd im Winter bringen die Tiere an ihre Belastungsgrenzen.
Bleibt der CO2-Ausstoß auf dem aktuellen Level, werden Eisbären laut Prognosen bald aussterben. Ehrlicherweise sieht es nicht danach aus, dass der Mensch über Nacht seine CO2-Emissionen stoppt. Kann man noch etwas für die Eisbären tun? Die kurze Antwort lautet: Nein.
„Kann man Eisbären nicht einfach in die Antarktis umsiedeln?“Gute Idee, aber ein so drastischer Eingriff in das sensible Ökosystem der Antarktis hätte wahrscheinlich schwere, unvorhersehbare Folgen. Davon abgesehen ist das Überleben des Eisbären dort nicht sicher.
„Warum bauen wir nicht einfach künstliche Eisschollen mit Löchern für die Eisbären zum Jagen?“Zum einen ist das Ersetzen von so viel schwindender Eisfläche kaum zu bewältigen, zum anderen sind nicht nur die Eisbären abhängig von den Robben, sondern die Robben wiederum von Fischen, Krebsen und Garnelen. Diese ernähren sich ihrerseits von der Eisfauna und Eisalgen, welche eine künstliche Eisscholle nicht bewirten könnte.
„Kann man Nahrung für die Eisbären in die Arktis fliegen?“Auch diese Idee ist keine Lösung. Die Eisbären würden abhängig vom Menschen werden, außerdem ist das logistisch kaum zu stemmen. Derzeit gibt es nur noch 22 000 frei lebende Eisbären, was eine bedrohlich geringe Zahl ist, zum Füttern hingegen eine Mammutaufgabe. Das Problem wäre nur verschoben, statt langfristig das Überleben des Eisbären zu sichern.
Was bleibt, ist der Klimaschutz. Der Eisbär ist eine Mahnung, unsere Verantwortung gegenüber dem Planeten nicht zu vergessen.