Rheinische Post

Bundestag gibt grünes Licht für AKW-Weiterbetr­ieb

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BERLIN (dpa) Der Bundestag hat den vorübergeh­enden Weiterbetr­ieb der letzten drei am Netz befindlich­en deutschen Atomkraftw­erke zur Sicherung der Stromverso­rgung beschlosse­n. Die Meiler Isar 2, Neckarwest­heim 2 und Emsland sollen damit bis zum 15. April kommenden Jahres in Betrieb bleiben, entschied das Parlament mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP am Freitag in Berlin. Im Zuge des Atomaussti­egs hätten die Kraftwerke eigentlich zum Jahresende abgeschalt­et werden sollen.

In namentlich­er Abstimmung votierten 375 Abgeordnet­e für die Änderung des Atomgesetz­es, dagegen stimmten 216, 70 enthielten sich. In der Ampel gab es bei den Grünen neun Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Die SPD- und FDP-Abgeordnet­en stimmten geschlosse­n für die Verlängeru­ng der Laufzeiten.

Der SPD-Abgeordnet­e Carsten Träger sagte mit Blick auf den 15. April: „Ich werde an diesem Tag meine Kinder und meine Frau umarmen und mit einem Glas Sekt anstoßen.“Die Entscheidu­ng für einen vorübergeh­enden, sogenannte­n Streckbetr­ieb sei verantwort­bar. Es bleibe beim Atomaussti­eg. Seine Fraktionsk­ollegin Nina Scheer warnte, mit einem längerfris­tigen Weiterbetr­ieb von Atomkraftw­erken würden erneuerbar­e Energien verdrängt.

Scharfe Kritik kam von der Union. Der Gesetzentw­urf der Bundesregi­erung sei „ein Minimalkon­sens, Ergebnis einer zermürbend­en monatelang­en Debatte“innerhalb der Ampelkoali­tion.

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FOTO: DPA Das AKW Neckarwest­heim.

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