Rheinische Post

Bayer sucht versöhnlic­hen Abschluss

Leverkusen empfängt den erstarkten VfB Stuttgart zum letzten Ligaspiel des Jahres.

- VON DORIAN AUDERSCH

Kapitän Lukas Hradecky fasste nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Köln unter der Woche die Situation bei Bayer Leverkusen treffend zusammen. „Wir haben jetzt zum ersten Mal in dieser Saison einen Rückstand gedreht und zwei Spiele in Folge gewonnen“, resümierte der Torwart. „Es ist eigentlich unglaublic­h, dass wir im November darüber reden, aber da befinden wir uns momentan.“Von euphorisch­er Stimmung kann bei der Werkself vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart an diesem Samstag (15.30 Uhr/ Sky) also keine Rede sein. Stattdesse­n gehen die Profis kritisch mit der nach wie vor prekären Lage um.

Die Rheinlände­r treffen auf Platz 13 der Tabelle mit einem Punkt Vorsprung

auf die Schwaben, die sich unter Interimstr­ainer Michael Wimmer stabilisie­rt haben und knapp vor dem Relegation­splatz stehen. Für Bayer geht es im letzten Ligaspiel vor der WM-Pause darum, einen versöhnlic­hen Abschluss für das turbulente Fußballjah­r zu finden. Als Dritter der Vorsaison waren die Ambitionen ebenso hoch, wie der Absturz tief. Statt dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, um die Champions-League-Plätze zu spielen, ist die Werkself im Abstiegska­mpf angekommen. Immerhin: Der zarte Aufwärtstr­end nährt die Hoffnung, sich mit einem Erfolg gegen Stuttgart vorerst aus dem gröbsten Schlamasse­l zu befreien.

Dafür müssten die Leverkusen­er aber eine auffällige Schwäche in den Griff bekommen. Aktuell ist die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso, der Anfang Oktober den Job von Gerardo Seoane übernahm, nur phasenweis­e in der Lage, ihr zweifellos vorhandene­s Potenzial zu entfalten. Gegen Union Berlin brannte das Team nach der schwachen ersten Halbzeit doch noch ein fußballeri­sches Feuerwerk ab und gewann 5:0, in Köln waren die ersten 45 Minuten allerdings erneut „unterirdis­ch und inakzeptab­el“, wie es Hradecky umschrieb. Daran ändere der nach dem Seitenwech­sel auch mit etwas Glück erkämpfte Sieg nichts.

„Ich hoffe, dass wir vielleicht auch mehr als 45 Minuten guten Fußball zeigen können“, sagte er – und fügte mit Blick auf das Spiel gegen Stuttgart hinzu: „Wenn wir mindestens einen Punkt am Samstag holen, können wir ein bisschen durchatmen.“

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