Bascats in der Findungsphase
Das neu formierte Team hat noch große Probleme und ist weiter sieglos.
Die Capitol Bascats kannten seit ihrer Vereinsgründung 2016 nur einen Weg: steil nach oben. Doch in dieser Basketballsaison ist einiges anders – zumindest, was die beiden höchsten Damenteams des Vereins betrifft. Beide warten nach jeweils fünf Niederlagen immer noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis.
Die Gründe für die Negativspirale der ersten Mannschaft liegen auf der Hand: Nach dem Abstieg aus der Bundesliga löste sich der Kader auf. Bewusst entschieden sich die Bascats für einen Neuanfang in der Regionalliga und der Rückkehr zu den Wurzeln, der Talentförderung. Trainer John F. Bruhnke wurde jedoch erst Ende Juni verpflichtet, die Suche nach neuen Spielerinnen erwies sich als sehr schwer. Aus der letztjährigen Reserve, die sportlich aus der Regionalliga abgestiegen war, blieben nur Paula Cürten und Irma Munoz, die erst am vergangenen Wochenende ihr Saisondebüt feierte. Vier weitere Routiniers schlossen sich an, den Kader vervollständigen die Talente aus der WNBL-Mannschaft (U18), von denen einige zuvor noch nie im Seniorenbereich angetreten waren. Die bisherige Bilanz von fünf Pleiten mit im Schnitt 42 Punkten Differenz fällt sehr ernüchternd aus, kommt aber nicht überraschend.
„Der Neuaufbau ist extrem schwierig, wir sind bei Null gestartet. Bis heute haben wir nicht mit der vollen Kaderstärke gespielt. Im Prinzip befinden wir uns noch in einer verspäteten Findungsphase“, erklärt Bruhnke. Die hohen Pleiten resultieren aus der klaren körperlichen Unterlegenheit. „Wir sind zu klein und zu leicht“, weiß Bruhnke. „Daher müssen wir ein sehr hohes Tempo gehen und lernen, risikoreicher zu verteidigen, um in die Fastbreaks zu kommen und einfache Punkte erzielen zu können.“
Obwohl seine Schützlinge bisher sehr viel Lehrgeld zahlen mussten, sieht er eine positive Entwicklung. „Wir wussten, dass es ein relativ langer Weg wird, alle waren sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Von Woche zu Woche machen wir kleine
Schritte nach vorne. Wir sind weiter geduldig“, betont der Coach. Seine Schützlinge bräuchten ein Aha-Erlebnis, einen Knotenlöser. Vielleicht geling ihnen das bereits am Samstag (18 Uhr) beim BBZ Opladen II.
Die Capitol Bascats II stehen in der Oberliga auch noch ohne Zähler da, ihre fünf Partien verloren sie im Schnitt jedoch „nur“mit zwölf Punkten Differenz. „Als letztjähriger Aufsteiger aus der Landesliga mit einer fast unveränderten Mannschaft nun in der Oberliga an den Start zu gehen, ist nicht so leicht“, konstatiert Trainer Marco Wißfeld und verweist auf die durch Verletzungen und Erkrankungen argen Personalprobleme. „Die dadurch ständigen Veränderungen im Kader helfen natürlich nicht, um sich in Ruhe auf ein Spiel vorzubereiten. Und wenn da eben nicht alles 100-prozentig passt, verlieren wir die Partien derzeit eben noch knapp“, erklärt der Coach die Misere. Doch ebenso wie die Spielerinnen der ersten Mannschaft stecken auch die Damen der Reserve den Kopf nicht in den Sand. „Wir wollen und werden aus unseren Fehlern lernen. Wir werden weiter hart arbeiten und nach vorne schauen“, gibt Wißfeld die Devise aus. Mit dieser Einstellung kann womöglich schon im Spiel bei den Dragons Rhöndorf die Trendwende erfolgen (Samstag, 14 Uhr).