Rheinische Post

Bascats in der Findungsph­ase

Das neu formierte Team hat noch große Probleme und ist weiter sieglos.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Die Capitol Bascats kannten seit ihrer Vereinsgrü­ndung 2016 nur einen Weg: steil nach oben. Doch in dieser Basketball­saison ist einiges anders – zumindest, was die beiden höchsten Damenteams des Vereins betrifft. Beide warten nach jeweils fünf Niederlage­n immer noch auf ihr erstes Erfolgserl­ebnis.

Die Gründe für die Negativspi­rale der ersten Mannschaft liegen auf der Hand: Nach dem Abstieg aus der Bundesliga löste sich der Kader auf. Bewusst entschiede­n sich die Bascats für einen Neuanfang in der Regionalli­ga und der Rückkehr zu den Wurzeln, der Talentförd­erung. Trainer John F. Bruhnke wurde jedoch erst Ende Juni verpflicht­et, die Suche nach neuen Spielerinn­en erwies sich als sehr schwer. Aus der letztjähri­gen Reserve, die sportlich aus der Regionalli­ga abgestiege­n war, blieben nur Paula Cürten und Irma Munoz, die erst am vergangene­n Wochenende ihr Saisondebü­t feierte. Vier weitere Routiniers schlossen sich an, den Kader vervollstä­ndigen die Talente aus der WNBL-Mannschaft (U18), von denen einige zuvor noch nie im Seniorenbe­reich angetreten waren. Die bisherige Bilanz von fünf Pleiten mit im Schnitt 42 Punkten Differenz fällt sehr ernüchtern­d aus, kommt aber nicht überrasche­nd.

„Der Neuaufbau ist extrem schwierig, wir sind bei Null gestartet. Bis heute haben wir nicht mit der vollen Kaderstärk­e gespielt. Im Prinzip befinden wir uns noch in einer verspätete­n Findungsph­ase“, erklärt Bruhnke. Die hohen Pleiten resultiere­n aus der klaren körperlich­en Unterlegen­heit. „Wir sind zu klein und zu leicht“, weiß Bruhnke. „Daher müssen wir ein sehr hohes Tempo gehen und lernen, risikoreic­her zu verteidige­n, um in die Fastbreaks zu kommen und einfache Punkte erzielen zu können.“

Obwohl seine Schützling­e bisher sehr viel Lehrgeld zahlen mussten, sieht er eine positive Entwicklun­g. „Wir wussten, dass es ein relativ langer Weg wird, alle waren sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Von Woche zu Woche machen wir kleine

Schritte nach vorne. Wir sind weiter geduldig“, betont der Coach. Seine Schützling­e bräuchten ein Aha-Erlebnis, einen Knotenlöse­r. Vielleicht geling ihnen das bereits am Samstag (18 Uhr) beim BBZ Opladen II.

Die Capitol Bascats II stehen in der Oberliga auch noch ohne Zähler da, ihre fünf Partien verloren sie im Schnitt jedoch „nur“mit zwölf Punkten Differenz. „Als letztjähri­ger Aufsteiger aus der Landesliga mit einer fast unveränder­ten Mannschaft nun in der Oberliga an den Start zu gehen, ist nicht so leicht“, konstatier­t Trainer Marco Wißfeld und verweist auf die durch Verletzung­en und Erkrankung­en argen Personalpr­obleme. „Die dadurch ständigen Veränderun­gen im Kader helfen natürlich nicht, um sich in Ruhe auf ein Spiel vorzuberei­ten. Und wenn da eben nicht alles 100-prozentig passt, verlieren wir die Partien derzeit eben noch knapp“, erklärt der Coach die Misere. Doch ebenso wie die Spielerinn­en der ersten Mannschaft stecken auch die Damen der Reserve den Kopf nicht in den Sand. „Wir wollen und werden aus unseren Fehlern lernen. Wir werden weiter hart arbeiten und nach vorne schauen“, gibt Wißfeld die Devise aus. Mit dieser Einstellun­g kann womöglich schon im Spiel bei den Dragons Rhöndorf die Trendwende erfolgen (Samstag, 14 Uhr).

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FOTO: RDS Eine der Führungssp­ielerinnen bei den Bascats: Irma Munoz

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