Worüber der Hoppeditz in seiner Rede gespottet hat
DÜSSELDORF Wenn der Hoppeditz am 11.11. seine Spottrede hält, trifft das meistens die Stadtchefs. In diesem Jahr aber hatte sich der Schelm auch über Düsseldorf hinaus umgeguckt. Ein Überblick.
Rosenmontag Einen kleinen Seitenhieb gegen die Düsseldorfer Karnevalisten erlaubte sich der Hoppeditz: „Wir sind ja Weltmeister im
Rosenmontagszug-Verlegen“, sagte er. „Wenns Anfang Mai nicht passen tut, wird noch mal verschoben... ist Ende Mai genauso gut.“Wegen Corona wurde der Zoch im vergangenen Jahr erst auf den 8. Mai geschoben. Das erntete Kritik, denn dies ist der Gedenktag zum Kriegsende. Es folgte der 29. Mai, doch auch diesen Ersatztermin sagte das CC schließlich ab. Die Gründe: das Kriegsgeschehen in der Ukraine und die abgesagte Übertragung des WDR.
Skulptur Spott erntete auch das Werk des Künstlers Markus Lüpertz – eine Skulptur, die Clara und Robert Schumann zeigt und seit zwei Wochen am Ratinger Tor steht. Die hätte er selbst genauso gut hinbekommen, sagt er. „Bloß hätt’s ich der Stadt jeschenkt, hätt die dankend avjelehnt.“
Energie und Klima
Meinungsschwach blieb der Schelm beim Thema Energie. Er wünsche sich bloß einen „bezahlbar warmen Hintern“und wolle auf der Eisbahn „glänzende Kinderaugen“sehen. Stattdessen teilte er scharf gegen Klimaaktivisten aus, die Kunstwerke beschmieren oder sich an die Straße kleben – und spielte auf einen tödlichen Unfall in Berlin an, bei dem ein Einsatzfahrzeug aufgrund einer solchen Aktion im Stau stand. „Es könnte auch eure Mutter sein, die so nicht schnell genug ins Krankenhaus kommt“, so der Hoppeditz. Dabei ist dieser Zusammenhang noch nicht abschließend geklärt.
Evangelischer Kirchentag
Im Rathaus erntete der Hoppeditz Beifall für seine Kritik an den Kosten für den evangelischen Kirchentag 2027 – fast sechs Millionen Euro will die Stadt für das Fest ausgeben. Der religionskritische Düsseldorfer Aufklärungsdienst stellte passend dazu an der Bolkerstraße einen Jacques-Tilly-Wagen auf. Dieser zeigt einen wütenden Mose, der das 11. Gebot in Stein gemeißelt hat: „Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen“.
Was nicht vorkam Überraschenderweise ließ der Hoppeditz mehrere Themen, über die in Düsseldorf derzeit viel dikskutiert wird, unkommentiert – dazu gehörten etwa die stark steigenden Gebühren fürs Anwohnerparken, der Neubau der Oper und die zeitweise Abschaltung der Gasleuchten.