Russell beeindruckt in São Paulo
Der Engländer feiert im vorletzten Rennen der Saison seinen Formel-1-Premierensieg.
SÃO PAULO (dpa) Im Spektakel von São Paulo ist George Russell zu seinem Premierensieg in der Formel 1 gerast. Nach einem Startchaos mit Safety-Car-Phase hielt der beeindruckend fahrende Engländer sogar seinen heranstürmenden Teamkollegen Lewis Hamilton auf Distanz und bescherte Mercedes in Brasilien den ersten Grand-Prix-Erfolg des Jahres. Russell war im Ziel gerade einmal 1,5 Sekunden schneller als der zweite Silberpfeil.
Dritter im Krimi von Interlagos wurde Carlos Sainz im Ferrari. Ein früher Crash mit Hamilton ließ den längst als Weltmeister feststehenden Max Verstappen im vorletzten Saisonrennen nicht über Position sechs hinauskommen.
Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel verpasste im vorletzten
Grand Prix seiner Karriere als Elfter die Punkte. Mick Schumachers Wochenende war eine Gefühlsachterbahn. Platz 20 in der Qualifikation, in der sein Teamkollege Kevin Magnussen zur sensationellen Pole Position gerast war. Dann kämpfte sich der 23-Jährige, dessen Zukunft bei Haas in der kommenden Woche offiziell geklärt werden soll, im Sprint auf Rang zwölf vor. Schumacher wurde 14. - wieder keine Punkte.
Wie so oft hatte es Interlagos in sich. Ein Kontakt zwischen Magnussen und McLarens Daniel Ricciardo alarmierte schon nach wenigen Kurven das Safety Car. An der Spitze führte Russell vor Hamilton sowie den Red Bulls Verstappen und Sergio Perez das Feld an. Vettel verbesserte sich um einen Rang auf acht,
Schumacher auf Position zehn.
Russell entschied auch den ReStart für sich. Hamilton und Verstappen kollidierten dagegen in Kurve zwei. Wagenpartikel flogen nach dem Einschlag in die Luft. „Er hat mir keinen Platz gelassen“, klagte der Niederländer, der den Engländer aber auch kompromisslos attackiert hatte. Schon im vergangenen Jahr hatte es zwischen den beiden Piloten in Brasilien gekracht. Hamilton krönte damals eine irre Aufholjagd über das gesamte Wochenende sogar mit dem GrandPrix-Erfolg.
Verstappen bekam an der Box eine neue Front und für den Unfall auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe. „Wohin hätte ich denn fahren sollen?“, beschwerte sich der Red-BullStar.