Roboter implantiert Haare an kahlen Stellen schneller als bisher
Die Medica zeigt bis Donnerstag die Innovationen in der Medizinbranche. Ein ukrainisches Start-up präsentiert ein tragbares Ultraschallgerät.
DÜSSELDORF (ur) Ein Roboter lässt auf der Halbglatze wieder Haare sprießen, ein Ring am Finger erkennt Herzprobleme: Digitale Technik und Künstliche Intelligenz werden für den medizinischen Alltag immer weiter verfeinert, die Geräte werden kompakter und sind leichter zu bedienen. Einen Überblick über die Innovationen der Branche bietet ab heute die Medica, die weltgrößte Medizinmesse in Düsseldorf.
Der Krankenhauspatient der Zukunft sieht einen Arzt auf einem Bildschirm. Der blinzelt mit den Augen, nickt verständnisvoll: ein Avatar. Der digitale Arzt kann für Routinearbeiten
in der Klinik eingesetzt werden, erfragt alle Daten für die Anamnese, gleichzeitig messen Sensoren Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz. Die Auswertung dauert nur ein paar Sekunden. Der Prototyp wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt und ist nun bereit, im Klinikalltag getestet zu werden.
Roboter werden im Krankenhausalltag vor allem bei Operationen eingesetzt. Ein Unternehmen aus Österreich zeigt auf der Messe nun, dass Künstliche Intelligenz Ärzte auch bei sensiblen Behandlungen wie einer Biopsie im Gehirn unterstützen kann, dabei wird die exakte Position der Nadel auf der Basis von Computertomografie-Daten berechnet. Doch der Roboter übernimmt noch ganz andere Aufgaben: bei Haartransplantationen. „Mit äußerster Präzision und viel schneller als bisherige Verfahren“, so der Hersteller, entnimmt der Roboter tausendfach einzelne Haare (mit Wurzel) vom Hinterkopf und implantiert sie an den kahlen Stellen.
Einer der großen Trends in der Medizin sind tragbare Technologien wie Pflaster, die die Körpertemperatur messen. Oder ein neuartiger Ring, der am Finger getragen wird und in dem sich ein neuer HerzKreislauftracker
verbirgt. Er wird zur 24-Stunden-Diagnose von Vorhofflimmern eingesetzt, seine Sensoren liefern EKG-Daten und messen Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung.
Auf der Messe werden sich bis zum 17. November auch wieder hunderte Start-ups mit ihren Innovationen präsentieren, darunter auch eine Förderinitiative aus der Ukraine, die mit mobiler Medizintechnik nach Düsseldorf gereist ist. So präsentiert ein EntwicklerTeam ein preiswertes tragbares Ultraschallgerät, das einfach und überall eingesetzt werden kann.