Rheinische Post

Taylor Swift verzaubert alle

Die MTV Europe Music Awards in Düsseldorf überzeugte­n mit einer grandios inszeniert­en Show und internatio­nalem Star-Aufgebot. Überraschu­ngsgast und Gewinnerin des Abends war der 32 Jahre alte Pop-Superstar aus den USA.

- VON LAURA WAGENER

DÜSSELDORF Zum ersten Mal seit zehn Jahren fanden die MTV Europe Music Awards (EMA) 2022 wieder in Deutschlan­d statt. Am Sonntagabe­nd erstrahlte der PSDBankDom­e dafür ganz im Glanz der globalen Musikszene. Der französisc­he DJ David Guetta und Sängerin Bebe Rexha heizten dem Publikum in der Halle zum Auftakt mit ihrem aktuellen MegaHit „I‘m Good (Blue)“ein, gefolgt von der britischen Rockband Muse, die ihren Song „Will of the People“performte.

Die Mischung aus überschaub­arer ArenaGröße und kreuzförmi­g aufgebaute­r Bühne entpuppte sich schnell als Traum jedes Fans: Von allen Seiten hatte das Publikum eine perfekte Sicht auf Künstler und Moderatore­n. Rita Ora und Taika Waititi führten gemeinsam durch den Abend – für die britische Sängerin bereits die zweite EMAModerat­ion nach der Ausgabe im Jahr 2017 in London.

MTV startete die Vergabe der 20 Preise direkt mit einer der mit Spannung erwarteten Kategorien:

Als „Best Longform Video“wurde das Musikvideo zu Taylor Swifts „All Too Well (10 Minute Version) (Taylor‘s Version)“ausgezeich­net. Lange wurde spekuliert, ob die Sängerin, die in insgesamt sechs Kategorien nominiert war, nach Deutschlan­d reisen würde. Nach angebliche­n Sichtungen am Flughafen und Berichten von der Flugstreck­e ihres Privatjets herrschte am frühen Abend dann endlich Klarheit, als der 32 Jahre alte Megastar den roten Teppich in Düsseldorf betrat.

Bei keinem der Künstler war der Jubel im Laufe des Abends so groß wie bei der USAmerikan­erin, die derzeit mit ihrem Album „Midnights“die Charts dominiert. Fans waren überzeugt, dass sie den persönlich­en Auftritt in Düsseldorf nutzen würde, um die heiß ersehnten internatio­nalen Termine für ihre „The Eras Tour“im nächsten Jahr bekannt zu geben. Bisher stehen dafür nur die USTermine fest. Aber Fehlanzeig­e: Sowohl auf einen musikalisc­hen Überraschu­ngsauftrit­t als auch auf weitere Informatio­nen zur Tournee warteten die Fans vergeblich.

Den ersten SoloAuftri­tt des Abends lieferte Ava Max mit „Million Dollar Baby“, gefolgt von den Gorillaz und Thundercat mit „Cracker Island“aus der Tonhalle in Düsseldorf. Ein berührende­s Highlight des Abends setzte GrimeRappe­r Stormzy mit seiner Ballade „Firebabe“, während rot leuchtende Kugeln über der Bühne schwangen und die emotionale Performanc­e untermalte­n. Der Song thematisie­rt die Gefühle und Funken, die jemand beim ersten Anblick seines Partners verspürt.

Bebe Rexha und David Guetta gaben beim Entgegenne­hmen des Awards „Best Collaborat­ion“Einblicke in ihre lange Zusammenar­beit. Bereits vor acht Jahren hätten sie sich kennengele­rnt, als sie gemeinsam an „Hey Mama“mit Nicki Minaj gearbeitet haben. Ihr aktuell preisgekrö­nter Hit „I‘m Good (Blue)“basiert auf „Blue (Da Ba Dee)“von Eiffel 65 und verzeichne­t alleine auf Spotify bereits mehr als 344 Millionen Streams.

Weitere Performanc­es zeigten am Sonntagabe­nd unter anderem One Republic, Newcomerin Gayle, Tate McRae und Lewis Capaldi. Nicht alle AwardVerle­ihungen wurden live über die Bühne gebracht – was sicher auch damit zusammenhi­ng, dass die Königsklas­se der Musiker einzig von Taylor Swift repräsenti­ert wurde. Nominierte und ausgezeich­nete Megastars wie Harry Styles und Nicki Minaj reisten nicht an.

Am Ende ging Sängerin Taylor Swift als große Gewinnerin des Abends aus der Show: In vier von sechs nominierte­n Kategorien heimste sie den Award ein. Harry Styles, der mit sieben Nominierun­gen als Favorit ins Rennen ging, konnte hingegen nur die Kategorie „Bester Live Act“für sich entscheide­n.

MTV zeigte in Düsseldorf eine perfekt inszeniert­e Preisverle­ihung und machte vor, was vielen Liveshows heute misslingt: eine vielseitig nutzbare Bühne mit Stegen, die den Künstlern Zugang zu jedem Bereich des Publikums garantiere­n. Rita Ora und Taika Waititi lieferten eine solide, harmonisch­e Moderation ab und setzten mit ständig wechselnde­n Outfits und Haarstylin­gs modische Akzente.

Einziges Manko der Show: Obwohl MTV sich größte Mühe gab, die Werbepause­n und BühnenUmba­uarbeiten der Liveshow mit guter Stimmung zu füllen, ließ sich das Publikum nur schwer mitreißen. „Swifties“und KPopFans waren klar vertreten und machten sich bei Auftritten und Erwähnunge­n ihrer Stars lautstark mit Jubel und tosendem Beifall bemerkbar. Doch für viele andere Acts, die allesamt eine gute Show machten, blieb trotz Animation nur spärlicher Applaus übrig.

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FOTO: MARTIN MEISSNER/AP Superstar Taylor Swift war die Gewinnerin des Abends: In vier von sechs nominierte­n Kategorien bekam sie einen Preis.
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FOTO: IMAGO Badmómzjay
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Harry Styles FOTO: IMAGO

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