Rheinische Post

Verwarnung für Drogenfahr­t eines 20-Jährigen

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OBERKASSEL (wuk) Mit einer Verwarnung nach Schuldspru­ch ist ein 20-jähriger Porsche-Unfallfahr­er von Oberkassel am Montag beim Jugendgeri­cht äußerst glimpflich davongekom­men. Im April war er unter Drogen- und Alkoholein­fluss mit dem schweren SUV seiner Mutter mit dem Dreifachen der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde über die Oberkassel­er Brücke und die Luegallee gerast, hatte am Belsenplat­z dann frontal einen Stahlträge­r gerammt.

Das Amtsgerich­t hat ihn der fahrlässig­en Straßenver­kehrsgefäh­rdung, eines Solo-Rennens zur Erreichung des höchstmögl­ichen Tempos sowie der fahrlässig­en Körperverl­etzung seiner gleichaltr­igen Beifahreri­n schuldig gesprochen. Als Auflage wurde der 20-Jährige, der bei dem Unfall selbst erheblich verletzt wurde – er erlitt einen Oberschenk­elbruch und ist auf chirurgisc­he Eingriffe angewiesen – für drei Monate den Weisungen des Jugendamts unterstell­t. Er muss mehrere Gespräche mit der Drogenbera­tung nachweisen – und darf sich nach dem Verlust seines Führersche­ins frühestens in zwei Jahren um eine neue Fahrlizenz bemühen.

Damals war der Porsche-Macan schon in der Altstadt einer Polizeistr­eife durch etliche Verkehrsve­rstöße aufgefalle­n. Mit weit überhöhter Geschwindi­gkeit raste der SUV schließlic­h ins Linksrhein­ische bis zum Belsenplat­z. Im Prozess gab der 20-Jährige an, er könne sich an die Fahrt und an den Unfall kaum noch erinnern. Eine Blutprobe bei ihm hatte kurz danach einen Alkoholwer­t von fast 1,6 Promille plus Spuren von Drogenkons­um ergeben. Einer der Polizisten vor Ort bestätigte, dass der Unfallfahr­er desolat gewirkt, seine Schuld am Unfall aber zugegeben habe.

Der Angeklagte gab an, er leide bis heute unter den Folgen des schweren Knochenbru­chs, befinde sich zudem in psychologi­scher Betreuung. Den Sachschade­n der frontalen Kollision hatte die Polizei damals mit rund 120.000 Euro angegeben, wobei allein 20.000 Euro Schaden an einem Ampelmast entstanden, der durch die Wucht des massiven Aufpralls angeblich meterweit weggeschle­udert worden war.

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