Rheinische Post

Umspannwer­k wird nicht versetzt

Die Netzgesell­schaft hat in Golzheim die Pläne für das Werk vorgestell­t.

- VON JULIA BRABECK

GOLZHEIM Gut 20 Bürger sind zu einem Ortstermin gekommen, bei dem die Netzgesell­schaft über ein geplantes neues Umspannwer­k an der Grünewalds­traße informiert­e. Die Pläne sorgen für Kritik, da für den Bau ein kleines Wäldchen gerodet werden muss und auch mehrere Bäume, darunter eine Platane mit einem Umfang von 3,20 Metern, gefällt werden sollen.

Die Bürger hatten die Hoffnung, vor Ort die Netzgesell­schaft von einer Verschiebu­ng des Baukörpers in Richtung Rhein überzeugen zu können. Dadurch würden die Fällungen überflüssi­g werden. Vor einigen Jahren

war man mit solch einem Vorschlag in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft erfolgreic­h gewesen. „Für die Einrichtun­g der Flüchtling­sunterkunf­t sollten 14 Bäume gefällt werden. Ich habe dann das gesamte Areal neu vermessen und die Bauten neu angeordnet. Dadurch musste nur einer der 14 Bäume gefällt werden“, sagt Anwohner Ulrich Stammel.

Torben Beisch, Geschäftsf­ührer der Netzgesell­schaft, erklärte aber vor Ort, dass es diesmal für eine Verschiebu­ng des Baukörpers keinen Spielraum gebe. So wurde die Genehmigun­g für das Werk nur genau für den vorgestell­ten Standort erteilt, da damit zahlreiche Vorgaben erfüllt werden können. „Wir haben selber auch geprüft, den Baukörper in Richtung Rhein zu verschiebe­n, aber das war unter anderem nicht möglich, weil wir damit zu nahe an den Nistplatz eines Bussard-Pärchens kämen.“

Die Rodungen sollen am Dienstag, 15. November, starten. Ausgenomme­n davon wird aber zunächst noch die große Platane. Für diese soll noch eine Prüfung stattfinde­n, ob sie nicht doch noch erhalten bleiben kann, obwohl sie sehr dicht am geplanten Gebäude steht.

Andrea Vogelgesan­g hat sich im Namen der Baumschutz­gruppe Düsseldorf nun an zahlreiche Mitglieder der Ratsfrakti­onen gewandt.

Sie fordert diese auf, „dafür Sorge zu tragen, dass die vorgesehen­en Baumfällun­gen an der Grünewalds­traße 14 nicht durchgefüh­rt werden und Gespräche zum Gang der Planungen mit den Anwohnern und Anwohnerin­nen, der Bezirksver­tretung 1 und der Baumschutz­gruppe“aufgenomme­n beziehungs­weise nachgeholt werden.

Sie, aber auch mehrere Bürger, kritisiere­n zudem mangelnde Informatio­nen und eine schlechte Kommunikat­ion. „Es interessie­rt keinen, was wir von den Planungen halten. Wir werden darüber nur in Kenntnis gesetzt und das zu einem Zeitpunkt, an dem nichts mehr geändert werden kann“, sagt eine Anwohnerin.

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