Rheinische Post

Offene Fragen bei Bauprojekt in Bilk

Für die Neubauplän­e an der Fleher Straße gibt es von der Bezirksver­tretung 3 immer noch kein grünes Licht.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

BILK Die alte, leer stehende Tankstelle an der Ecke von Sternwarts­traße und Fleher Straße ist im Sommer 2021 abgerissen worden. Monatelang hatte sich vorher nichts auf dem Grundstück getan, doch auch nach dem Abriss liegt die Fläche weiter brach und muss darauf warten, neu bebaut zu werden. In der vergangene­n Sitzung der zuständige­n Bezirksver­tretung 3 kam der Bauantrag aber wieder auf die Tagesordnu­ng, doch wegen Beratungsb­edarfs der Parteien wurde er in die Dezember-Sitzung geschoben. So werden wieder einige Wochen vergehen, bis feststeht, wie es auf dem Eckgelände in Bilk weitergeht.

Das Bauvorhabe­n wurde bereits vorher zweimal der Bezirksver­tretung vorgestell­t. Der Antrag bekam zuletzt im November 2020 kein grünes Licht, da wegen des geplanten Neubaus Beeinträch­tigungen für das Nachbargeb­äude an der Sternwarts­traße befürchtet wurden. Die damalige Planung wurde daraufhin nicht weiterverf­olgt. Nun liegt eine überarbeit­ete Version vor, die das angrenzend­e Gebäude an der Sternwarts­traße mit einbezieht – die unterschie­dlichen Eigentümer scheinen sich geeinigt zu haben.

Laut jetzigem Bauantrag sollen die bestehende­n vier Garagen des Hauses an der Sternwarts­traße nach einem Umbau als Keller genutzt und die Stellplätz­e dafür im Vorgarten errichtet werden, wofür neues Erdreich angeschütt­et wird. Als Grund wird angegeben, dass die Garagen im Kellergesc­hoss bei Starkregen­ereignisse­n überflutet werden, außerdem entspricht die Rampenneig­ung nicht den heutigen Anforderun­gen, weil sie zu steil ist. Dazu erhält das Haus zum Hof hin Balkone und einen viergescho­ssigen und 3,40 Meter breiten Anbau. Die Wohnungen werden somit vergrößert, doch fallen in Zukunft die kleinen Seitenfens­ter

in Richtung Fleher Straße weg, weil der Anbau an das geplante Mehrfamili­enhaus anschließt. Auf dem ehemaligen Tankstelle­ngrundstüc­k entsteht ein Neubau mit vier Geschossen, die Flachdäche­r werden vollflächi­g extensiv begrünt.

Die Parteien der Bezirksver­tretung meldeten aber aus mehreren Gründen Beratungsb­edarf an. Es wurde etwa gefragt, warum in der Planung das existieren­de Haus an der Sternwarts­traße, sein zukünftige­r Anbau und der anschließe­nde Neubau auf dem Tankstelle­ngelände drei unterschie­dliche Höhen vorweisen. Und wofür dient die Durchfahrt in den Hof im Ergeschoss des

Anbaus? Lutz Goebels (SPD) sah zudem keinen Grund für die Umwidmung der Garagen zu Kellerräum­en. Soll sich der Eigentümer der Immobilie in der Vergangenh­eit noch glaubhaft Sorgen um seine Mieter gemacht haben, „so sieht er wohl jetzt seine Chance, sein Haus aufzupeppe­n. Es riecht nach einer Sanierung mit dem Segen der Bezirksver­tretung, aber meinen Segen hat er nicht“, sagte Goebels. Auch die Überschrei­tung der Baugrenze des Neubaus war Thema, doch ist diese laut Stadt im Wesentlich­en erforderli­ch, um eine effizient nutzbare Tiefgarage für die neuen Bewohner an der Fleher Straße zu bauen. Die

Balkone und Terrassen überschrei­ten ebenfalls die Baugrenze, „sind aber untergeord­net und ausnahmswe­ise zulässig“, so die Verwaltung.

Für die Sitzung im Dezember wollen die Bezirkspol­itiker nun mehrere Fragen geklärt haben, damit „das Projekt ein gutes Ende findet“, wie Sylvia Laflör (CDU) sagte. Es geht insgesamt noch einmal um eine kritische Betrachtun­g der Umwidmung der Parkplätze, um die Durchfahrt, die unterschie­dlichen Dachhöhen und die Frage, ob oberirdisc­he Parkplatze wirklich nötig sind. Eine Versiegelu­ng vor dem Haus besteht durch die Rampen auch jetzt schon.

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RP-FOTO: GAA Das Grundstück an der Ecke von Sternwarts­traße und Fleher Straße soll bebaut werden. Früher stand hier eine Tankstelle.

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