Rheinische Post

Kalenderbl­att

16.11.1632

- Tod von General Pappenheim TEXT: JENI | FOTO: PICTURE ALLIANCE / AKG IMAGES

Die Soldaten, die im Regiment von General Gottfried Heinrich zu Pappenheim kämpften, galten als loyal, treu und mutig. Auch ihrem Anführer werden hauptsächl­ich positive Charaktere­igenschaft­en zugeschrie­ben. Der Adlige, der sich im Dreißigjäh­rigen Krieg bis zum General hochgedien­t hatte, soll furchtlos in jede Schlacht geritten sein. Mehrfach wurde er schwer verletzt. Die vielen Narben, die er im Gesicht trug, brachten ihm den Spitznamen Schrammenh­einrich oder Schrammhan­s ein. Mehrere bis heute überliefer­te Trinkliede­r zeugen von der Bewunderun­g der einfachen Soldaten für ihren Kommandant­en. Berühmt wurde einer seiner Aussprüche, der noch heute als Redensart genutzt wird: „Ich kenne meine Pappenheim­er“, soll er einmal gesagt haben. Der Satz war wohl als Kompliment gemeint. Auch Friedrich Schiller lässt den Feldherren Wallenstei­n in „Wallenstei­ns Tod“ähnliches sagen: „Daran erkenn‘ ich meine Pappenheim­er.“Der Oberbefehl­shaber der Kaiserlich­en Armee drückt in dem Satz seine Achtung vor dem Regiment Pappenheim­s aus. Heute steht ein Pappenheim­er eher für jemanden, von dem man Negatives zu erwarten hat – dem man aber trotzdem in Zuneigung verbunden ist. Pappenheim selbst überlebte den Krieg nicht. Am 16. November 1632 wurde er bei der Schlacht von Lützen nahe Leipzig schwer verwundet, am Tag darauf starb er. Seine Soldaten enttäuscht­en ihn am Ende doch: Als sie ihren Befehlshab­er verletzt sahen, brachen sie den Angriff ab und flohen. Pappenheim soll ihnen entsetzt hinterherg­erufen haben: „Ist denn keiner mehr, der für den Kaiser treulich fechten will?“

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