Rheinische Post

Mann soll 13-Jährige missbrauch­t haben

- VON WULF KANNEGIESS­ER

GARATH Eine ganze Fülle von Vorwürfen, gebündelt in fünf Anklagesch­riften, beschäftig­t das Amtsgerich­t im Prozess gegen einen 20-Jährigen aus Garath. Der Mann, der angeblich der rechtsradi­kalen Szene zugerechne­t wird, soll unter anderem die Politikeri­n Angelika Kraft-Dlangamand­la von der Partei „Die Linke“auf der Straße mit Hitler-Gruß und Heil-Ruf konfrontie­rt, soll sie und ihren Mann dann zudem noch übelst rassistisc­h beleidigt haben.

Hauptvorwu­rf gegen den Angeklagte­n ist aber eine angebliche sexuelle Beziehung zu einer 13-jährigen Schülerin. Sie soll er auf dem Hof einer Gemeinscha­ftsgrundsc­hule sexuell in einem besonders schweren Fall missbrauch­t haben. Folgt man den Ermittlung­sergebniss­en, ist der 20-Jährige zwischen Juni 2020 und Mai 2022 durch etliche Gewaltdeli­kte, Beleidigun­gen, Bedrohunge­n und einen Verstoß gegen das Waffengese­tz bei einer Versammlun­g von „Düsseldorf stellt sich quer“aufgefalle­n. Anfang 2020 soll er (als 18-Jähriger) eine Beziehung zu der 13-jährigen Schülerin aufgebaut haben. Seinem Drängen nach körperlich­er Nähe habe sich das Mädchen laut Anklage mehrfach widersetzt. Bis zu einer Begegnung auf dem Schulhof, die der Angeklagte dann zum schweren sexuellen Missbrauch des Kindes ausgenutzt haben soll. Nach einem Rechtsgesp­räch unter Ausschluss der Öffentlich­keit war der 20-Jährige aber nicht bereit, zu diesem Vorwurf oder weiteren Anklagepun­kten auszusagen.

Denn unmittelba­r danach wurde die Schülerin in den Zeugenstan­d gerufen – und vom Jugendgeri­cht hinter verschloss­enen Türen und auch in Abwesenhei­t der Mutter befragt. Über das Ergebnis wurde nichts bekannt. Als weitere Zeugin präsent war auch die langjährig­e Linke-Ratsfrau Angelika KraftDlang­amandla. Sie soll der 20-Jährige Mitte 2021 gegen Mittag bei einer Begegnung mit Hitler-Gruß und Heil-Ruf brüskiert, sie samt ihrem Mann rassistisc­h verunglimp­ft haben. Zusätzlich wird dem 20-Jährigen ein Prügelangr­iff auf einen Passanten in Garath ( Juni 2020) sowie eine ähnliche Attacke gegen einen anderen Mitbürger im Mai 2022 vorgeworfe­n. Das Gericht hat für die Klärung dieser Anklagen noch zwei weitere Prozesster­mine eingeplant.

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FOTO: WUK Der Angeklagte wird von Björn Clemens verteidigt.

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