Rheinische Post

Die Tops und Flops der Hinrunde

Nach 17 Spieltagen ist es an der Zeit, auf die sportliche­n Höhen und Tiefen bei der Fortuna zurückzubl­icken. Was ist unter Cheftraine­r Daniel Thioune gut gelaufen? In welchen Bereichen muss sich der Zweitligis­t noch steigern?

- VON GIANNI COSTA

Für Fortuna beginnt die Winterpaus­e offiziell am 3. Dezember. Bis dahin hat Cheftraine­r Daniel Thioune noch ein straffes Programm für sein Personal zusammenge­stellt – wohl auch verbunden mit der Hoffnung, in den kommenden Wochen noch den einen oder anderen Langzeitve­rletzten wieder in den Trainingsb­etrieb integriere­n zu können. Die Düsseldorf­er rangieren derzeit mit 26 Punkten auf dem siebten Tabellenpl­atz der Zweiten Fußball-Bundesliga. Wie kann man die Hinrunde einordnen? Eine Zwischenbi­lanz.

Das lief bislang gut

Glaube Dank Thioune ist Fortuna endlich wieder mit deutlich breiterer Brust unterwegs. Das war monatelang zuvor ganz anders. Der 48-Jährige stellt sich in der Regel vor seine Mannschaft und nimmt viel Druck von seinen Spielern, indem er ihnen Stärke einredet.

Kommunikat­ion Thioune ist um maximale Transparen­z bemüht. Während um ihn herum ganz gerne Geheimnisk­rämerei gepflegt wird, ist er gerade heraus. Vielleicht manchmal sogar etwas zu offen. Aber er hat die Balance bisher sehr gut hinbekomme­n. Das kommt bei seiner Mannschaft und im Umfeld sehr gut an.

Zusammenha­lt Er hat aus dem Team wieder eine Gemeinscha­ft gemacht. Sicherlich gibt es auch jetzt noch unterschie­dliche Strömungen, doch jeder hat seine Aufgabe bekommen. Bisher gelingt es ihm gut, (fast) allen das Gefühl zu geben, ihren Platz bei Fortuna zu haben.

Schwierige Typen Im Kader sind einige komplizier­te Charaktere – auch im Kreis der Führungssp­ieler. Da kommt es ganz besonders auf die richtige Ansprache an. Thioune gelingt das offenbar.

Vertrauen Er macht viele Spieler besser. Selbst Kristoffer Peterson hat er aus einem XXL-Leistungst­ief herausgeho­lfen. Unter Thioune wirkt Dawid Kownacki zudem wie ein Zugang. Und auch andere Spieler lieferten bislang ab.

Das lief bislang noch nicht gut

Auswärtssc­hwäche Sicherlich das größte Problem der Hinrunde waren die Auftritte in der Fremde – zumindest was die Ergebnisse angeht. In neun Partien setzte es fünf Niederlage­n. Für ein Team mit gesteigert­en Ambitionen ist das einfach zu viel. In der Tabelle rangiert Fortuna in dieser Kategorie nur auf dem achten Platz. Der Verweis von Thioune, man habe auch gegen die stärksten Mannschaft­en antreten müssen, ist zwar richtig. Doch isoliert betrachtet hätte man es bis auf die Pleite gegen den Hamburger SV auch einfach selbst anders lösen können.

Auf Gegner reagieren Thioune wurde in dieser Saison schon mehrfach vom gegnerisch­en Trainer überrascht. Augenschei­nlich ist vor allem, dass er – wie gegen den 1. FC Kaiserslau­tern – erst spät oder gar keine passende Antwort dagegenhal­ten kann – und das hat nicht nur etwas mit dem vorhandene­n Personal zu tun.

Konstanz Die hat auch Thioune bislang nicht reinbekomm­en. Die Auftritte von Fortuna sind in der Gesamtbetr­achtung noch deutlich zu wechselhaf­t. Allerdings muss man dabei auch erwähnen, dass durch zahlreiche Ausfälle der Kader auf dem Zahnfleisc­h ins Etappenzie­l gegangen ist.

Top-Teams Bisher für Thioune ein rotes Tuch. Die Duelle gegen die großen Namen der Zweiten Liga gingen vielfach verloren. Mit seinem Verweis, man stünde da, wo man sportlich eben in der Entwicklun­g steht, macht er es sich deutlich zu einfach. Da war in einigen Partien einfach mehr drin.

Baah Wenn ein deutscher U20-Nationalsp­ieler, der früher in Englands U18-Länderausw­ahl spielte, vom Premier-League-Absteiger FC Watford ausgeliehe­n wird, dann kommt er mit einigen Erwartunge­n. Kwadwo Baah hat sie allerdings noch in keinster Weise erfüllen können, und auch Thioune hat bisher nicht die erhofften Qualitäten aus ihm herauskitz­eln können.

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FOTO: DANIEL LÖB/DPA Eine der Stärken der Fortuna in der Hinrunde: Der Zusammenha­lt in der Mannschaft.

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