Rheinische Post

Ohne Boll nach Tschechien

Der Routinier der Borussia wird für das Champions-League-Spiel gegen HB Ostrov geschont. Die Rotation hat beim Tischtenni­sklub Methode.

- VON TINO HERMANNS

Die Borussia ist in diesen Tagen viel unterwegs. Das gilt vor allem für die Tischtenni­sspieler vom Staufenpla­tz, die derzeit wie wild zwischen den drei verschiede­nen Wettbewerb­en hin und her pendeln. Bundesliga (TTBL), nationaler Pokal und die Champions League standen in den vergangene­n zehn Tagen auf dem Spielplan des deutschen Rekordmeis­ters – ein enormes Pensum. Umso bemerkensw­erter, dass sich das Team von Chefcoach Danny Heister bislang schadlos hielt.

In der TTBL sind die Düsseldorf­er nicht nur ohne Punktverlu­st, sondern ohne ein einziges Match verloren zu haben, mit vier Zählern Vorsprung und 12:0-Punkten sogar unangefoch­tener Spitzenrei­ter. Zudem haben sie im Pokal das Final Four erreicht und stehen in der europäisch­en Königsklas­se in ihrer Gruppe auf Rang eins.

Nach dem gewonnen Pokalspiel am Freitag und dem erfolgreic­hen Liga-Auftritt am Sonntag steht für die Borussen am Donnerstag nun wieder der Europapoka­l auf dem Terminplan. Um 18.30 Uhr treffen die Landeshaup­tstädter im Rückspiel in der Champions-LeagueGrup­pe A auf den tschechisc­hen Vertreter HB Ostrov Havlickuv Brod.

Ein Blick aufs Navigation­sgerät verrät, dass den Borussen erneut ein langer Trip bevorsteht. Zum Vergleich: Zum letzten Pokalspiel mussten die Düsseldorf­er nach Fulda, rund 306 Kilometer von der NRWLandesh­auptstadt entfernt. Die letzte TTBL-Begegnung wurde derweil in Neu-Ulm ausgetrage­n (493 Kilometer) und jetzt kommen noch mal 613 Kilometer für die einfache Fahrt nach Ostrov hinzu.

Für die aktuellen Vielspiele­r im Team ist es die fünfte Partie in elf Tagen. Die vier Begegnunge­n zuvor haben Timo Boll, Dang Qiu, Anton Källberg und Kay Stumper alle souverän gewonnen. Um mit den Kräften seines Personals hauszuhalt­en, ließ Heister zuletzt immer einen anderen Spieler aus seinem Stammquart­ett pausieren. Und weil bis zum 21. Dezember inklusive der Ostrov-Partie noch acht weitere Pflichtspi­ele auf die Borussen warten, wird im Kader munter weiter rotiert.

Nachdem Källberg im Bundesliga-Spiel gegen Ochsenhaus­en geschont wurde, Qiu gegen Neu-Ulm nicht spielen musste und Youngster Stumper im Pokal gegen Fulda-Maberzell eine Auszeit verpasst bekam, wird nun in der Champions League Routinier Boll die Auslandsre­ise nicht mit antreten. „Wir haben ja immer gesagt, dass wir bei den vielen Spielen bis Weihnachte­n rotieren werden. Am Donnerstag spielen wir eben ohne Timo“, erklärt Heister.

Das Hinspiel, das die Borussen mit 3:1 gewannen, hat gezeigt, dass die Tschechen kampfstark, willig und im Einzelfall gefährlich sind. Das wurde bei der überrasche­nden Niederlage von Anton Källberg gegen Tomas Martinko deutlich. Als Mannschaft aber dürften die Ostrover den Borussen nicht gefährlich werden, obwohl die Tschechen im Heimspiel nicht mit drei, sondern voraussich­tlich mit „gefühlt fünf Spielern“antreten werden. „Wir erwarten in Ostrov ein frenetisch­es Publikum“, sagt Borussia-Manager Andreas Preuß. „Schon die rund 50 nach Düsseldorf mitgereist­en Fans haben lautstärke­mäßig bei uns die Halle übernommen. Kaum vorstellba­r, wie das in Tschechien wird. Trotzdem denke ich, dass wir unsere derzeitige Form dort ausspielen werden.“Auf die Düsseldorf­er wartet also im Austragung­sort in Havlickuv Brod ein wahrer Hexenkesse­l – was auch an der Organisati­on der Gastgeber liegt.

Da das Spiel bereits seit Tagen restlos ausverkauf­t ist, haben die Gastgeber um eine Verlegung des Spielbegin­ns gebeten. Die Begegnung beginnt nun um 18.30 Uhr und damit eine halbe Stunde später als ursprüngli­ch angesetzt. Damit kann die Heister-Truppe aber umgehen. „Unsere vier Siege in acht Tagen geben uns viel Rückenwind. Diesen Schwung wollen wir mit nach Ostrov nehmen“, so Heister.

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FOTO: RALPH-DEREK SCHRÖDER Wird für die anstehende­n Spiele geschont: Timo Boll.

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