Thioune räumt Fehler in der Kommunikation ein
Großartig drumrumreden konnte Daniel Thioune mit Blick auf die Ausfallzeiten seiner Spieler in der Hinrunde nicht. Dafür sind die Zahlen einfach zu offensichtlich. Deshalb wählte Fortunas Trainer lieber die Flucht nach vorne und gab – von unserer Redaktion auf die Verletztenmisere angesprochen – offen zu, dass in den vergangenen Monaten Fehler passiert sind. „Wir sind grundsätzlich gut aufgestellt, müssen uns da aber hinterfragen“, sagt er. „Da hat man in einigen Phasen nicht alles richtig gemacht.“
Ein Problem dabei ist offensichtlich das individuelle Gespräch mit den Spielern. Möglicherweise wird es in der Rückrunde noch offener ablaufen müssen. Oder der 48-jährige Trainer wird sein Bauchgefühl verbessern müssen, ob ein Spieler fit ist oder eben nicht. Vor einer Woche sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion noch: „Grundsätzlich ist der Spieler ja auch nicht immer ganz ehrlich. Wenn es Richtung Spieltag geht, sind sie ja immer alle fit. In der Bewertung, ob ein Spieler fit ist oder nicht, muss ich also auch mein subjektives Empfinden mit einfließen lassen. Das sollte eine große Rolle spielen.“
Nach dieser Hinrunde muss also konstatiert werden, dass Thiounes subjektives Empfinden in Bezug darauf noch ausbaufähig ist. Schlussendlich
sollte es aber natürlich im Idealfall ein vertrauensvolles Zusammenspiel zwischen Trainer und Spieler sein. Thioune sollte vor einem Spieltag nicht raten müssen, ob der Spieler ihm nun die Situation beschönigt oder realistisch einschätzt.
Am Beispiel von Innenverteidiger Jordy de Wijs räumt Fortunas Trainer das nun auch recht offen ein. „Auch die Spieler waren teilweise nicht offen genug in der Kommunikation. Da gab es schon den einen oder anderen Moment. Bei Jordy war es sicher keine gute Entscheidung, dass er gegen Heidenheim gespielt hat, weil bei ihm schon einige Tage zuvor muskuläre Probleme da waren“, berichtet er. „Aber es sind halt Fußballer. Wenn ich mich da an meine aktive Zeit erinnere – ich wollte auch immer auf dem Platz stehen. Unabhängig davon, ob mein Körper geschmerzt hat oder nicht.“
Klar ist aber auch, dass sich für Fortuna in der Rückrunde nur mit voller Kapelle noch einmal eine realistische Chance auftun könnte, die oberen drei Ränge anzugreifen. Thioune: „Ich weiß, wie hoch die Erwartungshaltung hier ist. Aber als ich gekommen bin, sind wir auf Rang 16 gestartet, haben dann sehr viele Punkte gut gemacht und sind auf Rang zehn eingelaufen. Nun stehen wir auf Platz sieben. Und wer sagt mir denn, dass wir uns nicht nochmal verbessern können? Ich lasse mir von niemandem sagen, dass ich etwas nicht kann.“