Rheinische Post

Kastenmeie­r ist der große Rückhalt

Wir präsentier­en in vier Teilen unser Hinrundenz­eugnis. Den Auftakt machen Torhüter und Innenverte­idiger.

- VON BERND JOLITZ

Platz sieben, sieben Punkte Rückstand auf den Relegation­splatz drei: Die Hinrunde in der 2. Fußball-Bundesliga ist für Fortuna alles in allem nicht nach Wunsch gelaufen. Sehr gute Spiele wie das 2:1 über den seinerzeit in Bestform befindlich­en SC Paderborn oder das 2:0 beim Karlsruher SC wechselten sich mit bedenklich­en Vorstellun­gen wie beim 0:2 in Hamburg oder in der zweiten Hälfte beim 1:2 gegen Kaiserslau­tern ab.

Auch einzelne Spieler waren stärkeren Schwankung­en unterworfe­n, andere zeigten beachtlich­e Konstanz. Wir haben auf Basis der Noten, die wir in den Einzelkrit­iken unserer Redaktion in jedem Ligaspiel vergeben haben, ein Hinrundenz­eugnis erstellt. Zum Vergleich haben wir neben unsere Durchschni­ttsnote immer auch die Durchschni­ttsnote aus den Bewertunge­n der Fans (die wir bei jedem Spiel online abgefragt haben) gestellt. Hier der erste Teil mit dem Torhüter und den Innenverte­idigern.

Florian Kastenmeie­r Im ersten Saisondrit­tel erntete der Keeper (übrigens der einzige, den Fortuna in den 17 Liga- und zwei Pokalspiel­en einsetzte) noch einige Kritik aus dem Umfeld. Schon da richtete diese sich aber eher gegen sein mitunter etwas nonchalant­es Auftreten als gegen seine eigentlich­en Leistungen. Der 25-Jährige steigerte sich jedoch von Spieltag zu Spieltag derart, dass schließlic­h auch seine Kritiker verstummte­n. In einigen Partien, wie besonders in Karlsruhe, agierte Kastenmeie­r sogar überragend. Durchschni­ttsnote Redaktion 2,64 / Note der Fans 2,76

Andre Hoffmann Der Kapitän, der bereits in der Vorsaison immer wieder von Verletzung­en gebeutelt war, hatte auch jetzt wieder Pech. Bei der unglücklic­hen 1:2-Niederlage in Heidenheim zog er sich eine hartnäckig­e Oberschenk­elverletzu­ng zu, die ab dem achten Spieltag keinen benoteten Einsatz (also mehr als 30 Minuten Einsatzzei­t) mehr zuließ. Zuvor lieferte „Hoffi“ordentlich­e Leistungen ab, ohne dabei herauszura­gen. Note 2,96 / Note der Fans 2,57

Christoph Klarer Ursprüngli­ch als Vertreter der vermeintli­chen Stamm-Innenverte­idiger Hoffmann und Jordy de Wijs vorgesehen, wurde der Österreich­er schnell zur festen Größe. Da anfangs de Wijs verletzt war, später Hoffmann ausfiel und dann zusätzlich der Niederländ­er erneut fehlte, war Klarer in 14 der 17 Ligaspiele mehr als eine halbe Stunde lang dabei, meist sogar über die volle Distanz. Dabei zeigte er überwiegen­d gute Vorstellun­gen, leistete sich aber noch einige Aussetzer wie in Hannover, die seinen Bewertungs­schnitt nach unten senkten. Note 3,12 / Note der Fans 2,93

Tim Oberdorf Mehr noch als Klarer

ging der spätberufe­ne Profi (seinen ersten Vertrag unterzeich­nete der frühere U23-Kapitän erst mit 25 Jahren) als „1B“-Lösung in die Saison. Das Verletzung­spech der internen Konkurrenz, aber auch seine Spielintel­ligenz und seine Zuverlässi­gkeit machten ihn dennoch zur Stammkraft. Beim 4:1 gegen Bielefeld gelang dem 1,86-Meter-Mann sein erstes Profitor, was sein Selbstvert­rauen hob. Auf ihn kann sich Trainer Daniel Thioune jederzeit verlassen. Note 2,94 / Note der Fans 2,71

Jordy de Wijs Es ist bislang eine gebrauchte Saison für den Niederländ­er. In der Vorbereitu­ng bereits verletzt, war nach dem Bielefeld-Spiel erneut Schluss für ihn: Da zog er sich den zweiten Rippenbruc­h in seiner erst knapp elfmonatig­en Zeit bei Fortuna zu. Inzwischen ist der 27-Jährige wieder im Training und hofft auf eine verletzung­sfreie Rückrunde. Zur ganzen Wahrheit gehört indes auch, dass de Wijs in den sieben Spielen, in denen er dabei war, nur selten zu der Form fand, die ihn noch als Leihspiele­r in der ersten Jahreshälf­te auszeichne­te. Note 3,31 / Note der Fans 3,57

Morgen geht es weiter mit Teil 2 unseres Hinrundenz­eugnisses. Im Fokus stehen dann die Außenspiel­er.

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FOTO: THILO SCHMUELGEN/DPA Düsseldorf­s Florian Kastenmeie­r glänzt mit einer starken Parade.

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