Rheinische Post

Vereine sparen beim Flutlicht

Im Vorteil sind die Vereine, in deren Anlage in den vergangene­n Jahren investiert wurde. Die Bezirksspo­rtanlage Am Wald der SG Benrath-Hassels gilt als Vorzeigeob­jekt.

- VON HELMUT SENF

DÜSSELDORF-SÜD Energie sparen lautet wegen des Angriffskr­ieges in der Ukraine das Gebot der Stunde, und was für Geschäfte, Büros, Firmen und private Haushalte angesichts des aktuellen Energieman­gels und dringend notwendige­r Klimaschut­zmaßnahmen gilt, betrifft selbstvers­tändlich auch den Sport.

Für Vereine mit Außenanlag­en stellt vor allem die Flutlicht-Beleuchtun­g einen hohen Energiebed­arf dar. Einschränk­ungen vorzunehme­n ist nicht einfach, wenn Trainings- und Spielbetri­eb für die Sporttreib­enden auch in den dunklen Abendstund­en aufrecht erhalten bleiben sollen. Das Sportamt der Landeshaup­tstadt setzt schwerpunk­tmäßig auf technische Möglichkei­ten. Alte Beleuchtun­gsanlagen in Sporthalle­n und auf Bezirksspo­rtanlagen sollen auf energiespa­rende LED-Beleuchtun­g umgerüstet werden.

Etwa 1000 Tonnen CO² pro Jahr können – laut Auskunft des Amtes für Kommunikat­ion – eingespart werden und die Umwelt schonen, wenn bis 2025 alle Umrüstungs­maßnahmen, die auf einem Ratsbeschl­uss von 2021 zur Klimaneutr­alität basieren, abgeschlos­sen sein werden. Zugleich dürfte der Energiever­brauch spürbar sinken. Mit ersten Umsetzunge­n ist im Laufe dieses Jahres begonnen worden. Die Sportverei­ne bemühen sich ihrerseits aber ebenfalls um einen sparsamen Energiever­brauch. Wir geben einen Überblick über Sachstand und Ideen einzelner Südclubs.

Die Bezirksspo­rtanlage „Am Wald“kann sich – nach beendeter Komplett-Renovierun­g – bereits als Vorzeige-Projekt präsentier­en. „Wir sind technisch auf dem neuesten Stand“, sagt Hans Dieter Löhe von der SG Benrath-Hassels. Alle drei Fußballplä­tze sowie die gesamte Außenbeleu­chtung sind mit LED-Lampen ausgestatt­et. Das Ausund Einschalte­n kann nach Bedarf gesteuert werden. „Per Handy“, wie Marion Josten erklärt. Die Mitarbeite­rin in der SG-Geschäftss­telle kann über eine App Flutlicht zeitnah ausschalte­n, sobald Training oder Spiel beendet sind. Die Außenbeleu­chtung auf der Anlage wird automatisc­h über einen Dämmerungs­schalter betrieben.

Beim Garather SV hingegen gibt es eine moderne technische Umrüstung bislang nicht. Das geplante Bauprojekt einer modernen Sportanlag­e an der Koblenzer Straße für Fußball und American Football in Kooperatio­n mit den Düsseldorf Panthern ist aktuell noch in der Bauantrags­phase. Aktuell sparen die Garather deshalb in Eigeniniti­ative. „Auf einem unserer drei Plätze ist das Flutlicht komplett abgeschalt­et“, berichtet Helmut Röder. Der Rasenplatz, auf dem ein Team des MSV Düsseldorf als Gast trainiert, wird nur selten und zur Hälfte beleuchtet. Letzteres gilt auch für den stark frequentie­rten Kunstrasen. „Trainingsz­eiten haben wir eng getaktet“, merkt Röder an.

Auch auf anderen Anlagen wie beim VfL Benrath, im Sportpark Niederheid und beim TSV Urdenbach stehen Umrüstunge­n noch bevor. Beim TSV ist zumindest der neu errichtete Kunstrasen­platz gegenüber vom Friedhelm-Gutowksi-Gebäude mit LED-Flutlicht ausgestatt­et. „Wir beleuchten unsere Außenanlag­en zum Teil nur mit reduzierte­r Intensität“, sagt SFD-Geschäftsf­ührer Michael Görlach. Bei den Benrathern achten die beiden Hausmeiste­r Wolfgang Wagner und Freddy Becker auf einen sparsamen Energiever­brauch.

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FOTO: RÖHRIG Die Flutlichtm­asten auf der Garather Bezirksspo­rtanlage stammen aus der Zeit des Stadionbau­s. Aus Energiespa­rgründen werden sie oft gar nicht erst eingeschal­tet.

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