Rheinische Post

Kalenderbl­att

- Tod der „Bloody Mary“TEXT: JENI | FOTO: PORTRÄT VON ANTHONIS MOR AUS DEM JAHR 1554, WIKIMEDIA COMMONS

17.11.1558

Fünf Jahre lang herrschte

Maria I. über England und

Irland. Sie war die Tochter

Heinrichs VIII. und dessen erster Ehefrau Katharina von Aragon. Als Heinrich sich von Katharina lossagte und seine Geliebte Anne Boleyn heiratete, wurde Maria zum Bastard erklärt. Ihre Weigerung, die geänderten Verhältnis­se anzuerkenn­en, führte zu einem Zerwürfnis mit dem König. Auch die Trennung der anglikanis­chen von der katholisch­en Kirche wollte Maria nicht akzeptiere­n. Als Heinrich VIII. starb, folgte ihm zunächst sein einziger Sohn auf den Thron, der neunjährig­e Edward VI. Der junge Monarch starb jedoch überrasche­nd im Alter von 15 Jahren. Maria setzte sich im folgenden Thronstrei­t gegen Jane Grey durch und wurde 1553 zur Königin gekrönt. Damit war zum ersten Mal in der Geschichte Englands eine Frau Monarchin. Sie begann die Rekatholis­ierung des Landes und wollte die anglikanis­che Kirche wieder an Rom anbinden. Unter ihrer Herrschaft wurden Hunderte Protestant­en hingericht­et. Man nannte sie deshalb auch „Maria, die Katholisch­e“oder „Bloody Mary“(Blutige Maria). Doch auch Maria war keine lange Zeit auf dem Thron vorherbest­immt: Am 17. November 1558 starb sie im Alter von nur 42 Jahren. Ihre Nachfolger­in wurde die ungeliebte Halbschwes­ter: Elisabeth entstammte aus der zweiten Ehe Heinrichs VIII. mit Anne Boleyn. Maria hatte sie noch zu Lebzeiten auf Drängen des Parlaments zur Thronerbin bestimmt. Damit begann das sogenannte Elisabetha­nische Zeitalter. Elisabeth I. machte die Entscheidu­ngen ihrer Schwester rückgängig und gab der anglikanis­chen Kirche ihre endgültige Form.

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