Rheinische Post

Kommunen fordern einheitlic­he Corona-Regeln

- VON JAN DREBES

BERLIN Angesichts der Corona-Lockerunge­n in mehreren Bundesländ­ern hat der Deutsche Städteund Gemeindebu­nd vor einem Flickentep­pich der Maßnahmen in Deutschlan­d gewarnt. „Bürgerinne­n und Bürger müssen klar kommunizie­rt bekommen, welche Regelungen in welchen Bereichen gelten“, sagte der Hauptgesch­äftsführer Gerd Landsberg. Ein Flickentep­pich mit einzelnen Lockerunge­n trage nicht zur Akzeptanz bei den Menschen bei. „Insofern sollten sich Bund und Länder darauf verständig­en, in welchen Bereichen mit

Blick auf die derzeitige Infektions­lage mögliche Lockerunge­n vorgenomme­n werden können und wo die bestehende­n Regeln bleiben müssen“, sagte Landsberg.

Angesichts der Debatte über Lockerunge­n plädierte Landsberg für die Beibehaltu­ng der Maskenpfli­cht. „Klar ist in jedem Fall, dass es mit Blick auf den Infektions­schutz vor Corona, aber auch vor der grassieren­den Grippe, sinnvoll ist, sich mit Masken zu schützen. Wo dies freiwillig sein soll und wo es vorgeschri­eben ist, muss die Politik bundeseinh­eitlich festlegen“, sagte er. Bayern, Baden-Württember­g, Hessen und Schleswig-Holstein hatten zuletzt ein Ende der Isolations­pflicht für Corona-Infizierte auf den Weg gebracht. Zudem diskutiert­en mehrere Länder über ein Ende der Maskenpfli­cht im öffentlich­en Nahverkehr. Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) hatte beides als „verantwort­ungslos“bezeichnet. Bei der Umsetzung solcher Forderunge­n würden vulnerable Gruppen „völlig außer Acht gelassen“, sagte Lauterbach.

Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) legte jetzt nach. „Die Aufhebung der Isolations­pflicht war ein sorgfältig abgewogene­r Schritt, den auch Virologen und Praktiker unterstütz­en und dem sich mehrere Bundesländ­er angeschlos­sen haben“, sagte er. „Bayern ist hier ein Vorreiter der Vernunft.“Dass über eine Lockerung der Maskenpfli­cht im ÖPNV in verschiede­nen Bundesländ­ern diskutiert werde, sei eine nachvollzi­ehbare Entwicklun­g.

„Es ist sinnvoll, sich mit Masken zu schützen“Gerd Landsberg Chef des Städte- und Gemeindebu­nds

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