Umweltminister kritisiert Hersteller von Wegwerfmode
WUPPERTAL (anh) NRW-Umweltminister Oliver Krischer fordert von den Unternehmen mehr Kreislaufwirtschaft, sodass recycelte Materialien statt Rohstoffen eingesetzt werden. „Die Textilbranche ist weit entfernt von der Kreislaufwirtschaft“, kritisierte der Grünen-Politiker. Schnell wechselnde Moden (Fast Fashion) und Textilien für drei Euro, die nur dreimal getragen würden, seien alles andere als nachhaltig, sagte Krischer bei einer Veranstaltung des Circular Valley. Das ist eine Initiative von Firmen und Politik, die Rhein-Ruhr zum Zentrum der Kreislaufwirtschaft machen möchte. Auch beim Bau sieht Krischer Luft nach oben. Teilweise seien es auch Regeln, die den Einsatz von recycelten Produkten verböten, räumte er ein. NRW habe zwar bundesweit das größte Straßennetz, aber die nächste Anlage zum Recycling von teerhaltigen Produkten gebe es in den Niederlanden. „Ich habe kein Problem mit Wachstum, aber wir müssen das Wachstum vom Ressourcenbedarf entkoppeln.“
Seine Parteifreundin Mona Neubaur verteidigte auf dem Forum das Hochfahren der Braunkohlekraftwerke: „Es ist richtig, die Braunkohleblöcke jetzt zuzuschalten, um Ruhe und Planungssicherheit zu geben“, sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin. Mit Sorge sehe sie, dass Unternehmen überlegten, wegen der hiesigen hohen Energiepreise in die USA abzuwandern, zumal die US-Regierung gerade mit dem „Inflation Reduction Act“ein neues Subventionsprogramm aufgelegt hat. „Es gibt keine adäquate Antwort der EU darauf, die muss dringend kommen.“