280 Euro für Aushilfsschicht am Düsseldorfer Flughafen
DÜSSELDORF Die Probleme an den Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer Flughafen setzen sich auch in der Winterzeit fort – und das trotz deutlich gesunkener Fluggastzahlen. Nun bittet die private Sicherheitsfirma, die im Auftrag der Bundespolizei tätig ist, den Airport sogar kurzfristig um personelle Unterstützung. In einem Aushang, der am internen Schwarzen Brett des Flughafens
hängt, ist um zusätzliche Kräfte gebeten worden. Das Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, trägt die Überschrift „Unterstützung weiterhin nötig – erneut Wannenrückführer gesucht“. Und die hofft der Dienstleister offensichtlich beim Flughafenpersonal zu finden.
Demnach sind die zusätzlichen Kräfte für Freitag für die Zeit von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr benötigt worden – insgesamt zehn Wannenrückführer. Szenekenner rechnen damit, dass sich so ein Personalaufruf in den kommenden Wochen wiederholen düfte. Für eine geleistete Schicht soll jede Aushilfe 280 Euro brutto erhalten. Dem Aufruf zufolge dürfen sich nur Flughafenmitarbeiter melden, die an diesem Tag vorher oder nachher nicht regulär arbeiten müssen. Außerdem sei eine Absprache mit dem jeweiligen Vorgesetzten nötig. „Eine Einweisung beziehungsweise ein entsprechendes Briefing findet direkt vor dem
Einsatz statt – durch den Dienstleister“, heißt es in dem Aushang.
Für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die die Interessen der Luftsicherheitskontrolle vertritt, ist damit das Maß endgültig voll: „Das ist ein Offenbarungseid und bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen“, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim. Dass das Unternehmen trotz des Winterflugplans Probleme habe, bei dem „nicht ansatzweise so viel Andrang herrscht wie in den Herbstoder
Sommerferien“, sei „nicht mehr zu entschuldigen und lässt für kommendes Jahr Schlimmes befürchten, sprich: ähnliches Chaos, wie wir es in diesem Jahr gesehen haben – und nichts von der versprochenen Besserung“, so Tarim.
In diesem Jahr kam es vor allem in den Ferienzeiten, aber auch davor zum Teil zu langen Warteschlangen an den Luftsicherheitskontrollen. Flughafen und Verdi sehen die Schuld dafür beim Dienstleister.