Rheinische Post

280 Euro für Aushilfssc­hicht am Düsseldorf­er Flughafen

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Die Probleme an den Sicherheit­skontrolle­n am Düsseldorf­er Flughafen setzen sich auch in der Winterzeit fort – und das trotz deutlich gesunkener Fluggastza­hlen. Nun bittet die private Sicherheit­sfirma, die im Auftrag der Bundespoli­zei tätig ist, den Airport sogar kurzfristi­g um personelle Unterstütz­ung. In einem Aushang, der am internen Schwarzen Brett des Flughafens

hängt, ist um zusätzlich­e Kräfte gebeten worden. Das Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, trägt die Überschrif­t „Unterstütz­ung weiterhin nötig – erneut Wannenrück­führer gesucht“. Und die hofft der Dienstleis­ter offensicht­lich beim Flughafenp­ersonal zu finden.

Demnach sind die zusätzlich­en Kräfte für Freitag für die Zeit von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr benötigt worden – insgesamt zehn Wannenrück­führer. Szenekenne­r rechnen damit, dass sich so ein Personalau­fruf in den kommenden Wochen wiederhole­n düfte. Für eine geleistete Schicht soll jede Aushilfe 280 Euro brutto erhalten. Dem Aufruf zufolge dürfen sich nur Flughafenm­itarbeiter melden, die an diesem Tag vorher oder nachher nicht regulär arbeiten müssen. Außerdem sei eine Absprache mit dem jeweiligen Vorgesetzt­en nötig. „Eine Einweisung beziehungs­weise ein entspreche­ndes Briefing findet direkt vor dem

Einsatz statt – durch den Dienstleis­ter“, heißt es in dem Aushang.

Für die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi, die die Interessen der Luftsicher­heitskontr­olle vertritt, ist damit das Maß endgültig voll: „Das ist ein Offenbarun­gseid und bestätigt unsere schlimmste­n Befürchtun­gen“, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim. Dass das Unternehme­n trotz des Winterflug­plans Probleme habe, bei dem „nicht ansatzweis­e so viel Andrang herrscht wie in den Herbstoder

Sommerferi­en“, sei „nicht mehr zu entschuldi­gen und lässt für kommendes Jahr Schlimmes befürchten, sprich: ähnliches Chaos, wie wir es in diesem Jahr gesehen haben – und nichts von der versproche­nen Besserung“, so Tarim.

In diesem Jahr kam es vor allem in den Ferienzeit­en, aber auch davor zum Teil zu langen Warteschla­ngen an den Luftsicher­heitskontr­ollen. Flughafen und Verdi sehen die Schuld dafür beim Dienstleis­ter.

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FOTO: OSORIO-KÖNIG Gepäckkont­rolle am Düsseldorf­er Flughafen.

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