Deutscher Alpindirektor kritisiert Weltverbandschef
BERLIN (dpa) Alpindirektor Wolfgang Maier vom Deutschen Skiverband betrachtet die Arbeit von Ski-Weltverbandspräsident Johan Eliasch zunehmend kritisch. „Man hatte sich damals von seiner Wahl deutlich mehr versprochen – vor allem neue Impulse bezüglich der Weiterentwicklung des Weltcups“, sagte Maier im Interview von Sport1. Allerdings gehe die „Art und Weise, wie er Wintersport betrachtet, in die völlig falsche Richtung“, betonte der deutsche Funktionär weitergehend in seiner Kritik.
Insbesondere die Kalender-Reformen der FIS im Alpin-Weltcup stoßen beim 61 Jahre alten Maier auf komplettes Unverständnis. „Niemand wollte, dass die Saison so früh im Oktober startet. Wir wollten ganz andere Themen sehen. Wir wollten eine höhere Qualität der Events“, betonte Maier und schob hinterher: „Wir wollten auch nicht mehr Events.“Aufgrund der zu warmen Witterung konnten mehrere geplante Rennen in den vergangenen Wochen fast schon erwartungsgemäß nicht durchgeführt werden.
Eliasch gilt nicht nur bei Maier als umstrittene Besetzung. Ende Mai war der britisch-schwedische Geschäftsmann für vier weitere Jahre zum FIS-Präsidenten gewählt worden. Einen Gegenkandidaten gab es bei der Wahl allerdings nicht. Eliasch erhielt 100 Prozent der abgegebenen Stimmen, aber nicht alle Delegierten hatten gewählt. Auf Antrag von Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt, die geforderte Option „Nein“als mögliche Antwort gab es an diesem Tag aber nicht.
Der Deutsche Skiverband (DSV) hatte gemeinsam mit den Verbänden der Schweiz, Österreich und Kroatien im Juni beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Berufung gegen die kontroverse Wahlvon Eliasch eingelegt. Wann es ein Urteil des CAS geben wird, ist unklar.