Rheinische Post

Dem Verband ist die Lage der Klubs egal

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Schon seit geraumer Zeit sind sie für Fortuna und ihre Fans ein leidiges Thema: die ominösen Parallelan­setzungen von Partien der U23 und denen der Profis. Warum die Partie von Fortunas U23 bei Alemannia Aachen nicht am ursprüngli­chen Termin im Dezember stattfinde­n kann, sondern wegen vermeintli­cher Sicherheit­sbedenken ins neue Jahr verschoben werden muss, ist unbegreifl­ich (und selbstvers­tändlich ein Eingriff in den sportliche­n Wettbewerb). Denn die Infrastruk­tur auf dem Tivoli ist hervorrage­nd, Stadion und Umgebung sind bundesliga­tauglich. Die Fanlager dort zu trennen, sollte für die Polizei eine ihrer leichteste­n Übungen sein. Zweitens pausieren aufgrund der WM alle Spielklass­en oberhalb der Regionalli­ga. Die Einsatzzah­l mit Fußballbez­ug ist verschwind­end gering, was zu freiwerden­den Kapazitäte­n führt.

Den Vorwurf der Anhängersc­haft beider Klubs, den Fans (aus Düsseldorf wären wohl etwa 2000 Fans mitgereist) ein Fußball-Fest gestohlen zu haben, müssen sich Verband und Polizei gefallen lassen. Die Polizei hat kein Interesse an Fußballspi­elen mit großem Zuschauerz­uspruch. Dass der Verband den Empfehlung­en der Beamten aber blind folgt, ist bezeichnen­d. Offensicht­lich tangiert ihn die wirtschaft­liche Lage seiner Vereine überhaupt, denn der Alemannia entgehen satte Ticketeinn­ahmen.

Verband und Polizei hätten in der vorliegend­en Angelegenh­eit im Sinne des Fußballs handeln können. Doch sie haben sich ganz bewusst dagegen entschiede­n.

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