Einem Toten nützt die Freiheit nichts
Umgang mit Putin
Zu „Diplomatie kann auch schädlich sein“(RP vom 31. Oktober): Es hat mich sehr überrascht, dass man der Meinung des Verfassers in der RP so viel Raum gibt. Ich bin nahezu 90 Jahre alt und habe den Krieg am eigenen Leben erfahren müssen. Meine Familie hat bei einem Bombenangriff 1944 ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Was noch viel schlimmer war, meine Schwester (16 Jahre alt) wurde bei diesem Angriff getötet. – Es kann nur die Diplomatie helfen. Reden ist in jedem Fall besser als Töten. Den Scharfmachern auf beiden
Seiten muss Einhalt geboten werden. Diplomatische Gespräche bedeuten noch lange nicht ein „Ja“zur Aggression. Freiheit ist ein großes Wort und wird oft von Personen verwendet, die sie nicht mit ihrem Leben verteidigen müssen. Einem Toten nützt die Freiheit nichts. Ich wünsche mir von den Medien und der RP, dass man der Diplomatie mehr Aufmerksamkeit widmet. Das Töten wird nur auf diesem Wege ein Ende finden.
Bert Laumen Mönchengladbach