Rheinische Post

Von Schloss Windsor in die Tonhalle

800 Zuschauer verfolgten am Freitag eine öffentlich­e Generalpro­be. Dirigent Alpesh Chauhan erhielt kürzlich eine Auszeichnu­ng.

- VON MARIE BOCKHOLT

DÜSSELDORF Vor Kurzem war Alpesh Chauhan im Schloss Windsor zu Gast. Im Haus der britischen Königsfami­lie erhielt der Dirigent einen Orden. König Charles ernannte ihn zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire. Die Aufnahme in den Orden würdigt unter anderem Verdienste in der Kunst. Nur zwei Tage nach dieser besonderen Ehrung stand Chauhan am Freitag in der Düsseldorf­er Tonhalle am Pult. Gemeinsam mit dem Ausnahmepi­anisten Kit Armstrong und den Düsseldorf­er Symphonike­rn ließ er Zuhörer zunächst bei einer öffentlich­en Generalpro­be am Vormittag für kurze Zeit den Alltag vergessen.

Rund 800 Besucher waren in das Konzerthau­s gekommen, um klassische Musik zu hören. Eingeladen hatten zu der Veranstalt­ung unter dem Motto „Kultur exklusiv für alle“die Bürgerstif­tung Düsseldorf und die Rheinische Post. „Es gibt heute einen dreifachen Grund zur Freude“, sagte Johannes Werle, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung Rheinische Post Mediengrup­pe, in seiner Begrüßungs­rede. Zum einen konnte „Kultur exklusiv für alle“erstmals nach einer zweijährig­en CoronaZwan­gspause wieder stattfinde­n. Zum anderen kommt der Erlös des Events der Initiative „Düsseldorf setzt ein Zeichen“der Bürgerstif­tung zugute. Unterstütz­t werden so hilfsbedür­ftige und sozial benachteil­igte Menschen in der Stadt.

Es gebe nun außerdem die Gelegenhei­t, klassische Musik auf höchstem Niveau in entspannte­r und

hochkonzen­trierter Atmosphäre zu hören, so Werle. „Wir wollen die Adventszei­t einläuten“, sagte Sabine Tüllmann, Vorstandsv­orsitzende der Bürgerstif­tung. Es folgte ein etwa einstündig­er musikalisc­her Auftritt des Dirigenten Alpesh Chauhan und des Pianisten Kit Armstrong mit den Düsseldorf­er Symphonike­rn. Tonhallen-Intendant Michael Becker würdigte Armstrong in seiner Begrüßung als Ausnahmeta­lent.

Zum musikalisc­hen Programm gehörte das berühmte erste Klavierkon­zert von Franz Liszt in Es-Dur und die symphonisc­he Ballade „Der Wojewode“des russischen Komponiste­n Peter Tschaikows­ky. „Dieses Konzertpro­gramm haben wir immer wieder neu gebaut und hinterfrag­t“, heißt es von der Tonhalle: „Am Ende scheint uns diese Kombinatio­n tatsächlic­h die Zeitgemäße­ste zu sein.“Die Textvorlag­e für

Tschaikows­kys Werk war ein dramatisch­es Gedicht des russischen Dichtergen­ies Alexander Puschkin. Diese Verse gehen wiederum auf den polnischen Dichter Adam Mickiewicz zurück. In dem Stück geht es um verletzten Stolz und militanten Machismo.

Bei vielen Besuchern in der Tonhalle kam die Darbietung gut an. „Es war sensatione­ll, ich hatte Gänsehaut“, erklärte Susann Fellen von der Bürgerstif­tung. Sie habe mitgefiebe­rt und sei beim Einsatz der Tuba richtig zusammenge­zuckt, beschreibt die Düsseldorf­erin Brigitte Reinhardt. Aus Krefeld waren Gabriele Planker und Regina Adamek in die Landeshaup­tstadt gekommen. „Ich finde es spannend, eine Generalpro­be zu besuchen, die Musiker in Zivil zu sehen und vielleicht sogar mitzubekom­men, was noch korrigiert werden muss“, sagte Adamek. Auch Klaus-Peter Lietz, der selbst Musiker bei der Beat- und Rockband The Lords ist, beobachtet­e das Geschehen auf der Bühne genau. Die Veranstalt­ung sei eine tolle Chance, kurzweilig klassische Musik zu erleben.

„Kultur exklusiv für alle“am Freitagvor­mittag

wurde auch durch Sponsoren ermöglicht. Für das Catering sorgten beispielsw­eise die Bäckerei Puppe, die Hausbrauer­ei Uerige und das Unternehme­n GCS Konzert- und Theatercat­ering.

Bei der öffentlich­en Generalpro­be waren Auszüge aus dem Konzert zu hören, das Kit Armstrong, Alpesh Chauhan und die Düsseldorf­er Symphonike­r unter dem Namen „Tschaikows­ky“noch zwei Mal in diesem Monat in der Tonhalle spielen werden (siehe Infokasten). Das erste Konzert gaben die Musiker nur wenige Stunden nach der Generalpro­be am Freitagabe­nd.

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Tonhallen-Intendant Michael Becker (v.l.), Christoph Enderlein von GCS Catering, Sabine Tüllmann von der Bürgerstif­tung, Caro Puppe und Johannes Werle, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Rheinische Post Mediengrup­pe.
Begeistert von der Musik waren Tatjana Meixner (v.l.), Susann Fellen und Brigitte Reinhardt von der Bürgerstif­tung. Tonhallen-Intendant Michael Becker (v.l.), Christoph Enderlein von GCS Catering, Sabine Tüllmann von der Bürgerstif­tung, Caro Puppe und Johannes Werle, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Rheinische Post Mediengrup­pe.
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FOTOS: ORTHEN (2)/BOCKHOLT (3) Viele Besucher waren zu „Kultur exklusiv für alle“in die Tonhalle gekommen. Der Erlös der Veranstalt­ung kommt der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“der Bürgerstif­tung zugute.
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Gabriele Planker (l.) und Regina Adamek besuchten die Tonhalle.
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Musiker Klaus-Peter und Karin Lietz waren bei der Generalpro­be zu Gast.

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